2.241 Mails in 2 Wochen

"Ich schlitz’ dich auf" – Wienerin bedrohte Schulfreund

"Im Liebeswahn" habe eine Frau ihren ehemaligen Schulfreund gestalkt und mit dem Aufschlitzen bedroht. Dennoch kam sie vor Gericht glimpflich davon.

Christian Tomsits
"Ich schlitz’ dich auf" – Wienerin bedrohte Schulfreund
Stakste in Stöckelschuhen in den Gerichtssaal. Die Stalkerin
Sabine Hertel

Zwischen Februar 2022 und Ende Oktober 2023 soll eine Studentin (27) einen Schulfreund massiv gestalkt und rund 100 E-Mails am Tag verschickt haben, nachdem der die Wienerin wegen unzähliger erhaltenen Nacktfotos auf WhatsApp geblockt hatte. Kurz vor ihrer Festnahme waren es in zwei Wochen einmal 2.241 Nachrichten, die die laut Psychiater "im Liebeswahn" verfangende Frau teils mit verstörenden Drohungen wie "Ich zünde die Locken deiner Freundin an" oder "Ich schlitze dich auf" spickte.

Medikamente schlugen an

Am Donnerstag musste die 27-Jährige sich am Wiener Landesgericht verantworten, stakste im hautengen Kleid und mit Stöckelschuhen in den Saal. Dank "fulminant" funktionierender Medikamente war vom Wahn der von Star-Anwalt Niki Rast vertretenen Betroffenen wenig wahrzunehmen.

Dennoch sprach der Gutachter im Fall der ehemals guten Schülerin und ambitionierten Studentin von einem "rapiden Leistungsabfall", einer "Krankheitsentwicklung hin zu Gefährlichkeit" und warnte davor, dass sie ihre Drohungen in Zukunft umsetzen könnte, wenn sie nicht engmaschig kontrolliert werde. "Sie hat sich gedanklich bereits mit diesen Taten auseinandergesetzt", so der Psychiater.

Das rechtskräftige Urteil fiel nach kurzem Prozess:  eine (neuerdings gesetzlich mögliche) zweijährig begrenzte bedingte Einweisung, Bewährungshilfe, Therapie und strengstes Kontaktverbot gegenüber dem Opfer. Nun wolle die Frau ihr Studium beenden und schon bald eine Familie gründen – nur der Mann dazu fehlt ihr noch…

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    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine 27-jährige Studentin aus Wien musste sich vor Gericht verantworten, weil sie ihren Schulfreund über einen langen Zeitraum hinweg massiv gestalkt und bedroht hatte, darunter 2.241 E-Mails in zwei Wochen
    • Dank wirksamer Medikamente zeigte sie im Gerichtssaal keine Anzeichen ihres Liebeswahns mehr, wurde jedoch zu einer bedingten Einweisung, Bewährungshilfe, Therapie und einem strengen Kontaktverbot verurteilt
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