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"Ich ließ die Einkäufe liegen und rannte um mein Leben"
Ryan Borowski kaufte gerade im "King Soopers" Supermarkt ein, als die Schüsse fielen. Er erzählt von seiner traumatischen Erfahrung.
Knapp eine Woche nach dem Attentat in Georgia sorgt ein neuer Schusswaffenangriff in den USA für Entsetzen: Der Täter erschoss am Montag in einem Supermarkt in der Stadt Boulder im Bundesstaat Colorado mindestens zehn Menschen. Unter den Opfern ist auch ein Polizeibeamter, der als erster Polizist am Tatort eingetroffen war, nachdem die Schüsse gemeldet wurden – "Heute" berichtete.
Der schockierte Augenzeuge Ryan Borowski schildert gegenüber dem Sender CNN von seiner traumatischen Erfahrung. Den Tränen nahe sagt er, dass er im Supermarkt King Soopers war, als der Täter zu schießen begann. Borowski berichtet, dass es im Supermarkt mehrmals laut geknallt habe. Beim dritten Knall seien die Leute nur noch gerannt.
Eine Limo und eine Tüte Chips
"Wir rannten zum hinteren Ausgang. Wir hatten eine einzelne Menschenschlange gemacht. Ich hatte meine Hand auf der Schulter der Person vor mir und jemand anderes hatte seine Hand auf meiner Schulter." Zum Glück sei niemand gestolpert oder gestürzt, sagt der Zeuge. Auch die Angestellten zeigten den Kunden den schnellsten Fluchtweg. "Ich ließ meine Einkäufe liegen und rannte um mein Leben."
Er hätte sich nie gedacht, in einer solchen Situation zu sein, sagt Borowski. "In Boulder? Boulder war wie eine Blase. Jetzt ist die Blase geplatzt. Und es bricht mir das Herz zu denken, dass Leute heute hier gestorben sind. Ich habe das Gefühl, man ist nirgendwo mehr sicher. Dieser Ort fühlte sich an wie der sicherste Ort in Amerika, und ich wurde gerade fast getötet, weil ich eine Limo und eine Tüte Chips gekauft habe", so Borowski.
Verschärfung des Waffenrechts gefordert
Die Demokraten bekräftigten ihre Forderung nach einer Verschärfung des Waffenrechts. Die "Seuche der Schusswaffengewalt" müsse gestoppt werden, sagte am Montag der Vorsitzende der Demokraten im Senat, Chuck Schumer. Der Senat müsse und werde entsprechende Gesetze auf den Weg bringen.
In Colorado hatten sich in den vergangenen Jahrzehnten zwei der schlimmsten Schusswaffenangriffe der jüngeren US-Geschichte ereignet. An der Columbine High School in Littleton hatten zwei Jugendliche im April 1999 zwölf Mitschüler und einen Lehrer erschossen. Danach begingen sie Suizid.
Im Juni 2012 eröffnete ein 24-jähriger Mann in einem Kino in der Stadt Aurora das Feuer und tötete zwölf Menschen. Der Amokläufer wurde später zu lebenslanger Haft verurteilt.