Sparen, wo es nur geht

"Ich lebe ohne Kühlschrank" – weil Strom zu teuer ist

Eine 49-jährige Mödlingerin kämpft mit ungewöhnlichen Maßnahmen gegen die anhaltende Teuerung und verzichtet in den Wintermonaten auf den Kühlschrank.
Justine Gull
03.04.2025, 18:25

Vielen Menschen machen die anhaltende Teuerungen sowie die explodierenden Stromkosten zu schaffen. "Heute"-Leserin Anna (49, Name von der Redaktion geändert) hat jetzt ganz besondere Maßnahmen ergriffen: Ab November schaltet sie den Kühlschrank aus, die Gefriertruhe wurde ganz abgeschafft. Was kurios klingt, ist für die 49-Jährige eine wichtige Spar-Maßnahme. Lebensmittel, die gekühlt werden müssen, stellt sie in den Wintermonaten ins Freie, damit sie nicht so schnell verderben.

Die Niederösterreicherin muss vor allem seit der Preisexplosion jeden Cent umdrehen. "Es ist knapp, aber ich versuche mein Bestes", erklärt Anna im "Heute"-Talk. Fleisch und Wurst hat sie komplett von ihrer Einkaufsliste gestrichen.

Stromsparen wo es nur geht

Um zusätzliche Stromkosten zu sparen, wird die 49-Jährige kreativ: Abends ist die einzige Lichtquelle im Wohnzimmer eine Tischlampe mit Kurbel. Untertags wird das Licht anhand Photovoltaik-ähnlichen Sensoren gespeichert und bei Dunkelheit dann kräftig gekurbelt, um Licht zu erzeugen.

Diese Lampe verwendet Anna (49), um Strom zu sparen.
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"Das Wort 'Minimalist' hat für mich eine besondere Bedeutung bekommen. Ich versuche mich auf das Minimalste zu reduzieren", so die Niederösterreicherin.

Zusätzliche Herausforderungen

Aktuell lebt Anna von 1.170 Euro Notstandshilfe. Wie "Heute" berichtete, sucht die 49-Jährige seit Monaten einen Ausbildungsplatz als Heimhilfe, doch trotz Personalmangels erhält sie laufend Absagen. Laut eigenen Angaben kann Anna weder vom AMS noch von der Arbeitsagentur MAG (Maßnahme beim Arbeitgeber) Unterstützung erwarten.

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Während Anna also nach einer langfristigen Anstellung sucht, kämpfen ihre Familie und sie gegen die Teuerungen an. Leichter wird es in naher Zukunft jedenfalls nicht, denn: Der 25-jährige Sohn der Niederösterreicherin studiert zurzeit noch – mit dem Ziel, Lehrer zu werden. Jedoch fehlt auch hier jegliche finanzielle Unterstützung, wie etwa Kindergeld. Ihre Mutter wohnt im Pflegeheim.

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