"Wir feiern heute seinen 85. Geburtstag", stellt Rita Nitsch, die Witwe des 2022 verstorbenen Aktionskünstlers Hermann Nitsch fest, "und wir werden dabei nicht herumsitzen und weinen, sondern wir gehen ein Glas auf ihn trinken." Viel Zeit zum Feiern bleibt aber nicht: Denn am Freitag eröffnet Rita Nitsch im Museum St.Peter an der Sperr in Wiener Neustadt (NÖ) die Ausstellung "Hermann Nitsch - Farbenwelt" über den buntesten, aber auch letzten Zyklus in Nitsch‘ Schaffen.
Im Video: Hermann Nitsch über seine Bayreuth Walküre
Im Gespräch mit "Heute" sagt sie darüber: "Es hat ihm sehr viel Spaß gemacht, diese Bilder zu malen und es tut mir leid, dass er damit nicht weitermachen konnte…". Neben der Schau in Wiener Neustadt eröffnen jetzt auch Nitsch-Ausstellungen in Paris und in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.
Wenn Rita Nitsch jetzt ihren Mann betrauert, dann vermisst sie nicht den Hermann, sondern den Nitsch: "Ich habe immer nur ‚Nitsch‘ zu ihm gesagt, auch privat. Er wollte es von Anfang an so, sein Vorname hat ihm nicht gefallen." Noch nicht fix ist, was in Zukunft aus Schloss Prinzendorf im Weinviertel, dem Wohnsitz des Universalkünstlers werden wird: "Ich strebe an, dass das Schloss als seine Wirkungsstätte und unbedingt als Hermann-Nitsch-Museum erhalten bleibt, das werde ich schon schaffen…"