Reise mit Flixbus

"Ich dachte wirklich, wir würden sterben"

Zwei junge Schweizerinnen fuhren mit dem Nachtbus nach Paris. Doch die Reise verlief überhaupt nicht so, wie sie es sich erhofft hatten.

"Ich dachte wirklich, wir würden sterben"
Fahrgäste neben einem Flixbus in Zürich. (Archivbild, 2022)
Pius Koller / imageBROKER / picturedesk.com

Zwei langjährige Freundinnen aus dem Waadtland überlegten sich kurzerhand, in ihren Ferien nach Paris zu fahren. "Wir haben verschiedene Angebote verglichen: Die Reise mit dem Nachtbus war günstig und erschien praktisch", erklärt eine von ihnen gegenüber "20 Minutes". So bestiegen sie im vergangenen August einen Flixbus in Lausanne mit dem Ziel "Ville Lumière", wie Paris auch genannt wird.

"Doch mitten in der Nacht, gegen zwei oder drei Uhr, wurden wir durch plötzliche Lenkradbewegungen geweckt", sagt die junge Frau. Der Fahrer blendete mehrmals mit seinen Scheinwerfern auf ein Auto, das mit ausgeschaltetem Licht unterwegs war. "Nach und nach kam das Auto zum Stehen. Und der Chauffeur hielt neben ihm auf der linken Spur der Autobahn!" Dann habe er die Tür geöffnet, um den Fahrer des Autos anzuschreien.

Situation ist brandgefährlich

Ein Lastwagen, und davon seinen in dieser Nacht viele unterwegs gewesen, hätte jeden Moment angefahren kommen können, während die beiden Fahrspuren blockiert waren. Die Auseinandersetzung habe nicht sehr lange gedauert. "Aber ich dachte wirklich, wir würden sterben", sagt die Schweizer Leserreporterin. Beim nächsten Halt sprachen die jungen Frauen den Fahrer auf die gefährliche Situation an.

"Wir fanden es inakzeptabel, für so eine Nichtigkeit das Leben von Dutzenden Menschen zu gefährden. Aber er schaute auf uns herab und sagte: 'Ich bin ein Profi, meine Damen, ich weiß, was ich tue.'" Kaum angekommen, eine Stunde früher als geplant, meldeten die Waadtländerinnen den Fall bei Flixbus.

Flixbus reagiert auf Anfrage nicht mehr

Auf Nachfrage erklärt das Unternehmen gegenüber "20 Minutes": "Der Vorfall wurde uns tatsächlich gemeldet und wird intern untersucht." Man habe den Fahrer kontaktiert, um ihn nach seiner Version des Vorfalls zu befragen. "Wenn nachgewiesen wird, dass er sich unangemessen oder gefährlich verhalten hat, wird er bestraft", heißt es von Flixbus.

Trotz der Zusage, zu Beginn des Schuljahres über die Ergebnisse der Ermittlungen zu informieren, und auch zahlreicher Nachfragen durch "20 Minutes" in den letzten Wochen gab es keinerlei weitere Erklärung des Unternehmens.

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Fahrt zweier Schweizerinnen mit einem Flixbus nach Paris entpuppte sich als Horrortrip
    • Der Fahrer hielt mitten auf der Autobahn an, um sich mit einem Autofahrer zu streiten
    • Flixbus äußerte sich nicht mehr zu dem Vorfall
    20 Minuten, red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen