Fussball
"Ich bin stolz" – Pique kontert Kritik an Saudi-Deal
Gerard Pique steht im Fokus der Kritik. Dem Star-Fußballer des FC Barcelona wird vorgeworfen, an der Vermarktung des Supercups mitverdient zu haben.
Doch alles der Reihe nach: Mit seiner Agentur "Kosmos" mischt der 35-Jährige die Sportwelt so richtig auf. Die Agentur betreut nicht nur Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem, sondern reformierte auch den Davis Cup. Und brachte den spanischen Supercup für sechs Jahre nach Saudi Arabien.
Ein Deal, der laut "El Confidencial" 24 Millionen Euro, also vier Millionen Euro pro Auflage des mit vier Mannschaften ausgetragenen Mini-Turniers, in die Kassen der Agentur spült. In veröffentlichten Chat-Protokollen und Audio-Mitschnitten sind jedenfalls fragwürdige Aussagen zu hören. So soll Pique demnach dem spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales mitgeteilt haben: "Wenn Real Madrid nicht unter acht Millionen Euro geht, mein Gott, dann zahlen die Saudis halt acht Millionen an Real und acht an Barcelona. Den anderen zwei Teilnehmern zahlen sie zwei und eine Million. Dann bleiben noch sechs für den Verband. Wenn wir ihnen sagen, dass Real unter acht Millionen nicht mitmacht, dann müssen sie nachgeben. Lass uns die Saudis ausquetschen."
"Alles ist legal"
Mittlerweile meldete sich der 35-Jährige selbst zu Wort, sah kein Fehlverhalten bei sich oder seiner Agentur. "Ich habe absolut nichts zu verbergen. Alles ist legal", meinte Pique. Schon als bekannt wurde, dass der Supercup ab 2020 für sechs Jahre in Saudi-Arabien ausgetragen wird, sorgte dies aufgrund der dortigen Menschenrechtslage für heftige Kritik.
"Bin stolz"
"Wir können über Moral diskutieren", meinte Pique, ergänzte aber: "das einzig Illegal ist das Auftauchen der Audioaufnahmen. Ich sehe keine ethnischen Probleme oder Interessenskonflikte. Ganz im Gegenteil. Ich bin stolz auf die spektakuläre Arbeit, die wir geleistet haben, um den spanischen Supercup nach Saudi-Arabien zu bringen", erklärte der ehemalige spanische Teamspieler weiter.
Außerdem bekräftigte Pique, dass die vier Millionen Euro, die als Provision an seine Agentur fließen, bloß zehn Prozent der 40 Millionen Euro seien, die Saudi Arabien für das Mini-Turnier bezahlt. Damit sei die Provision noch unter den üblichen bis zu 20 Prozent. Pique möchte nach der Veröffentlichung nun rechtliche Schritte ergreifen.