Oberösterreich
"Ich bin durch die Lehre selbstbewusster geworden"
Eine Lehre kann oft mehr sein, als das Erlernen eines Berufs. Bei Sandra Poimer ist die Lehre zur Gastro-Fachfrau viel mehr.
Rund die Hälfte der Jugendlichen in OÖ macht zwar eine Lehre, aber: Viele Unternehmen und Firmen suchen trotzdem händeringend nach Lehrlingen. Wie spannend und abwechslungsreich eine Lehre sein kann und welche Chancen man hat, zeigt eine neue Serie von "Heute" in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Oberösterreich.
Die Entscheidung, eine Lehre zu machen, ist oft eine Lebensentscheidung. Für Sandra Poimer (18) hat sich die Wahl gleich doppelt ausgezahlt. "Ich war sehr schüchtern, aber durch die Arbeit mit den Menschen habe ich jetzt viel mehr Selbstvertrauen", erzählt die junge Mühlviertlerin.
Doppellehre als Chance
Aber warum die klassische Lehre zur Gastronomie-Fachfrau (Koch/Kellner)? "Einerseits bediene ich Menschen sehr gerne und andererseits koche ich sehr gerne", sagt Sandra, die in Kirchschlag (Bez. Urfahr-Umgebung) beim Maurerwirt von Günter Maurer mittlerweile im dritten Lehrjahr ist.
Gastronomiefachleute beherrschen alle Bereiche der Gastronomie. Sie arbeiten sowohl in der Küche als auch im Gästeservice. In der Küche sorgen sie für den Einkauf und die Lagerung der benötigten Waren (v.a. Lebensmittel) und bereiten die Speisen zu. Im Gästeservice bedienen sie die Gäste, nehmen die Bestellungen entgegen, servieren die bestellten Speisen und Getränke, räumen das benutzte Geschirr ab und kassieren die Rechnungsbeträge. (Quelle: ams)
"Ich hab mir andere Beruf auch angesehen, aber ich hab mir das nicht vorstellen können, dass ich den ganzen tag in einem Büro sitze. Ich brauche Bewegung und ich brauche Kundenkontakt", so Poimer. Außerdem hat der Beruf auch andere Vorteile. "Man bekommt Trinkgeld und man ist immer mit Leuten in Kontakt." Und auch die Doppellehre hat viele Vorteile. "Ich koche gerade sehr gerne, kann aber auch im Service arbeiten, das ist schon sehr angenehm", so die 18-Jährige.
Die Branche verändert sich
Aber Sandra weiß auch, dass der Beruf nicht nur Vorteile hat. "Natürlich muss man oft bis in die Nacht hinein arbeiten. Aber ich kann das Leben trotzdem genießen."
Wobei das natürlich auch daran liegt, dass es in der Branche einen Wandel gibt. "Lehrlinge zu finden in der Gastronomie ist herausfordernd, weil die Branche einen schlechten Ruf hat. Aber die Betriebe, die sich verändern, die Arbeitszeiten anpassen und das Freizeitangebot berücksichtigen und die Mitarbeiter anders behandeln, die finden auch junge Menschen", so Günter Maurer.
Für Sandra steht aber ohnedies fest: "Das ist genau mein Job, das will ich machen!"
Lehre ist Zukunft
Für die Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Doris Hummer, ist die Entescheidung eine Lehre zu machen eine Entscheidung für die Zukunft. "Du kriegst einen Beruf mit Zukunft! Ausgebildete Fachkräfte sind extrem gefragt – heute und auch in der Zukunft. Eine Lehre ist der beste Start dafür", ist sie sich sicher. Und noch etwas: "Eigenes Geld für eigene Wünsche! Ab deinem ersten Ausbildungstag als Lehrling bekommst du Lohn oder Gehalt. Du kannst dein eigenes Geld, für deine Wünsche ausgeben."