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Hütter überrascht: "Ich habe viel von Fink gelernt"

Hätten Sie's gewusst? Nach dem 2:1-Sieg über Grashoppers erklärt Noch-Bern-Coach Adi Hütter, was ihn mit GC-Trainer Thorsten Fink verbindet.

Heute Redaktion
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So manch ein Fan der Grashoppers Zürich wird nach der 1:2-Niederlage gegen YB aufgeatmet haben. Endlich Saisonschluss. Endlich hat das Desaster (vorläufig?) ein Ende. GC beendet die Meisterschaft auf dem zweitletzten Rang und ist so schlecht klassiert wie seit 2012/13 nicht mehr.

Präsentiert hat sich GC seit Wochen wie ein Absteiger. Von Trainerwechsel und neuen Besen keine Spur. Auch unter Trainer Thorsten Fink, der bis Februar noch die Wiener Austria trainierte, hielt die Misere an. In fünf Partien holte der Yakin-Nachfolger lediglich vier Punkte (ein Sieg, ein Remis). Gegen YB gab es keinen. Trotz einer 1:0-Führung (62. Kodro). Christian Fassnacht bügelte in der Nachspielzeit aus, was Jean-Pierre Nsame (80.) mit dem 1:1 korrigiert hatte. "Das war symptomatisch für diesen Saisonverlauf" suchte Thorsten Fink nach Worten, aber obwohl er sich als "positiven Menschen" bezeichnet, fiel auch ihm nicht viel Positives dazu ein.

"Aus Krisensituationen etwas Gutes mitnehmen"

"Viele Leute haben aus Krisensituation etwas Gutes mitgenommen", sagte Fink schließlich, "wir werden zusammen alles dransetzen, etwas Gutes zu bauen, um nächstes Jahr unter die Top 4 gehören zu können." Zukunftsmusik – wenn überhaupt. Fink blieb nur, um seinem Gegenüber Adi Hütter zum Sieg zu gratulieren und dem YB-Trainer viel Glück als Frankfurt-Coach in der Bundesliga zu wünschen. "Er hat viel erreicht und kann Stolz sein", sagt Fink und überraschte mit seinem Nachsatz, dass er Hütter sehr gut kenne.

Dann ließ er die Katze aus dem Sack. "Adi war einst mein Spieler...", so Fink mit einem Schmunzeln. "Thorsten war mein Trainer, ich habe unter ihm gespielt", bestätigte Hütter und fügte an, "ich habe viel von ihm gelernt." Wie ist das möglich, zumal Fink Jahrgang 1967 ist und Hütter 1970? Fink war 2006 der sehr junge Trainer der RB Salzburg Juniors und Hütter der fast 38-jährige Führungsspieler der jungen Amateurmannschaft von Fink.

Eine Frage der Zeit



12 Jahre später saß der einstige Spieler von Fink als Meister- und künftiger Bundesliga-Trainer neben dem GC-Trainer. Wie seit ein paar Tagen bekannt verlässt Hütter YB und übernimmt die Eintracht. "Es war erst ein Schock für die Mannschaft, weil niemand damit gerechnet hat, dass es so schnell gehen wird", sagte GC-Profi Leonardo Bertone, "aber es war eine Frage der Zeit." Erfahren haben davon die Spieler erst über eine interne Mitteilung, später hat der Trainer die Spieler in der Kabine persönlich über seinen Wechsel informiert.

"Der Trainer hat drei Jahre einen Superjob in Bern gemacht und darum war es nur eine Frage der Zeit, bis er den Schritt nach Deutschland oder in eine größere Liga macht", weiß Thorsten Schick. Der frischgebackene Meister über seinen österreichischen Landsmann weiter: "Er hatte eine große Vision in Bern und er wird sicher auch in Deutschland seine Spuren hinterlassen."



(red./20 Minuten)