Hass im Netz

"Huren", "Zerstören" – Darum ziehen Öffis "X"-Notbremse

Die Wiener Linien setzen ein Zeichen gegen extremen Hass im Netz und legten ihren Account auf X (ehem. Twitter) still. "Heute" hat die Hintergründe.

Wien Heute
"Huren", "Zerstören" – Darum ziehen Öffis "X"-Notbremse
Öffentliche Hasspostings wie dieses häuften sich bei den Wiener Linien
Wiener Linien

Montagmittag posteten die Wiener Linien ihren vorerst letzten Beitrag auf der Kurznachrichtenplattform X (ehem. Twitter). Man habe sich aufgrund der steigenden Zahl an unkontrollierter Hassrede, Fake News und Manipulation durch Botfarmen entschieden, der Plattform den Rücken zu kehren. Die Werte seien mit jenen der Wiener Öffis nicht mehr vereinbar. Der Account wurde stillgelegt.

Auf "Heute"-Nachfrage erklärte eine Sprecherin der Wiener Linien: "Twitter/X hat sich in den vergangenen Monaten immer weiter zum Schlechteren verändert. Botfarmen manipulieren die Interaktionen auf der Plattform, Hassrede nimmt zu, Fake News werden ungehindert verbreitet – und die Twitter-Verantwortlichen gehen kaum bzw. nicht dagegen vor. Dafür gelten nun Begriffe wie cis / cisgender als beleidigende Äußerungen."

Abschied von erfolgreichem Account

Der Account der Wiener Linien umfasse zuletzt 75.148 Follower. Unter den "Fans" waren auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Staatsoberhaupt Alexander Van der Bellen. Bespielt wurde dieser seit 2010 in eher unregelmäßigen Abständen, aber immer mit einer großen Portion Humor.

"Unsere #Servicetweets gehören damit der Vergangenheit an, aber unsere Fahrgäste werden weiterhin bestens informiert: Aktuelle Infos zum Fahrbetrieb gibt es unter www.wienerlinien.at/betriebsinfo und in der WienMobil App. Diese Infoangebote wurden in den vergangenen Jahren ausgebaut, sind stets aktuell abrufbar und erfordern keinen Account auf einer Social Media Plattform. Für die Fragen und Anliegen unserer Fahrgäste ist unser Team Kund*innendialog erreichbar: www.wienerlinien.at/kundendialog", so die Sprecherin.

Für Toleranz hagelt es Hass

Auch setzte man immer wieder wichtige Kampagnen um, um für Akzeptanz und Toleranz einzustehen. Im Juni möchte das Verkehrsunternehmen beispielsweise mit dem Slogan "We Ride With Pride" klar signalisieren, dass Diskriminierung bei den Wiener Linien keinen Platz hat. Man stehe für Vielfalt und Respekt und in Solidarität mit der LGBTIQ+ Community. Einige Menschen dürfte das allerdings dazu veranlassen, das Wiener Verkehrsunternehmen mit Hassnachrichten zu "beglücken".

Auch für Toleranz hagelt es für die Wiener Öffis Hass.
Auch für Toleranz hagelt es für die Wiener Öffis Hass.
Wiener Linien

EU-Gesetz soll Hassrede künftig eindämmen

Das neue Digitalgesetz (DSA) der Europäischen Union verpflichtet Online-Plattformen, strikt gegen illegale Inhalte wie zum Beispiel Hetze oder Hassrede vorzugehen.

Dem Besitzer des Kurznachrichtendienstes X, Elon Musk, stoßen die Richtlinien aber bereits auf. Er sieht aus seiner Sicht zu starke Einschränkungen der Meinungsfreiheit auf der Plattform.

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    <strong>17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt.</strong> Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, <a data-li-document-ref="120072835" href="https://www.heute.at/s/heeres-blamage-unser-luftraum-ist-voellig-ungeschuetzt-120072835">obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären &gt;&gt;</a>
    17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt. Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären >>
    Bundesheer / OTS

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Wiener Linien haben sich aufgrund der steigenden Anzahl an Hassreden und der kontroversen Natur der Plattform dazu entschieden, sich von der Kurznachrichtenplattform X (ehem.Twitter) zu verabschieden
    • Die Werte der Plattform seien nicht mit jenen des Verkehrsbetriebs vereinbar
    • Die aktuellen Informationen zum Fahrbetrieb werden nun nur noch auf der Wienmobil-App und der eigenen Homepage verfügbar sein
    • Elon Musks Übernahme von Twitter hat zu einer Zunahme von Diskriminierung, Hassreden und Fake News geführt, was dazu führte, dass bereits zahlreiche Unternehmen die Plattform verlassen haben
    • Das neue Digitalgesetz der Europäischen Union soll künftig gegen illegale Inhalte wie Hassrede vorgehen, was jedoch auf Widerstand von Elon Musk stößt
    red
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