Haustiere
Hundetipps die helfen: Das Markerwort
"Heute.at" nennt euch laufend ein paar Tricks und Tipps in der Hundeerziehung, beginnend mit dem sogenannten "Markerwort", oder: Wie bestätige ich?
Hunde lernen schnell und Hunde lernen gerne. Viele Hundetrainer sind sich einig, dass die geistige Auslastung des Hundes noch viel wesentlicher ist als die körperliche. Doch bevor man nun eine Karriere im Hundesport wie beispielsweise "Agility" anstrebt, wo der Hund wahre Höchstleistungen auf beiden Gebieten bewältigen muss, beginnen wir mal mit ein paar Tipps für den Alltags-Hund. "Heute.at" sprach mit der tierschutzqualifizierten Hundetrainerin und Verhaltensberaterin Alexandra (Sandra) Schramek und fragte: Was ist denn nun ein "Markerwort"?
Das Markerwort
Bestimmt hatte jeder Hundehalter schon einmal den sogenannten "Clicker" in der Hand. So eine Art "Knackfrosch" für den Hund. Dieser kommt meistens bei sehr präzisen Tricks zum Einsatz und ist deshalb so wirkungsvoll, weil der Hund das immer gleichbleibende Geräusch sehr schnell mit einem "gut gemacht" verknüpft. Hier geht es also darum, dass der Hund wirklich in der Sekunde, wo er das gewünschte Verhalten zeigt, mittels einem "Klick" sofort bestätigt wird und somit recht schnell reflektieren kann, was er gerade gemacht hat. Super Sache.
Das "Markerwort" funktioniert im Prinzip gleich. Im Vorfeld sollte man sich genau überlegen, was man als "Markerwort" einsetzt. Je kürzer das Wort, desto einfacher: "Keks", "Yes", oder "Check" eignen sich beispielsweise sehr gut und man ist auch nicht versucht den Vokal stimmmelodisch in die Länge zu ziehen.
Das Markerwort trainieren
Sinn der Sache ist es, dem Hund mit einem einfachen Wort mitzuteilen, dass er seine Sache JETZT GERADE großartig macht. Doch wie weiß der Hund das?
1) Am besten die Taschen mit Leckerlis vollstopfen - das kann auch durchaus einmal kleingeschnittener Käse sein. Die Gustostücke sollten nicht größer als euer Daumennagel sein und schnell verzehrt werden können.
2) Bleibt zunächst in euren vier Wänden. Die Umgebung für das Lernen neuer Dinge sollte so reizarm wie möglich sein. Setzt euch im Wohnzimmer auf den Teppich oder aufs Sofa.
3) Holt den Hund zu euch und wiederholt das "Markerwort" (in unserem Fall "Keks") immer und immer wieder, während ihr eurem Hund die Leckerlis gebt. Lasst einen Rythmus entstehen: "Keks!" = Leckerli, "Keks" = Leckerli usw.
4) Punkt Nr. 3 am besten dreimal pro Tag für maximal 30 Sekunden wiederholen. Das macht ihr drei Tage lang.
5) Jetzt kommt die Probe aufs Exempel: Versucht mal in einem Moment, wo sich der Hund gerade von euch abgewandt hat das Markerwort zu verwenden. Reagiert er auf "Keks" und kommt sofort zu euch, hat er verstanden worum es geht. Natürlich dann sofort ganz, ganz viele Leckerlis bereithalten. Toller Job!
Wenn das Markerwort sitzt
So, ihr habt nun eure Hausaufgaben gemacht und euer Hund reagiert auf das "Markerwort". Wisst ihr was passiert ist? Der Hund hat in Verbindung mit dem Wort "Keks" nun eine Erwartungshaltung aufgebaut und weiß ganz genau, dass er nach dem Signal, Lob und Fressi bekommt. Insofern wird er darum bemüht sein, es so oft wie möglich von euch zu hören.
Ihr könnt nun eigentlich jedes gewünschte Verhalten eures Hundes im Alltag "markern". Eine lockere Leine = "Keks". Blickkontakt zu euch, wenn ein anderer Hund vorbei marschiert = "Keks". Alles was euch an eurem Hund gefällt. Er wird genau verstehen, dass er seine Sache gerade besonders gut macht.
Warum ist "normales" Lob nicht das Gleiche?
Viele werden jetzt denken, "geh bitte, ich lobe doch meinen Hund eh so oft". Stimmt auch und ist fantastisch. Leider sind wir Zweibeiner nur zu 99 Prozent der Fälle zu spät dran mit dem gesanglichen Lob. Zwischen "Ui, bist du brav" und dem Rauskitzeln eines Wurststückchens aus der Jackentasche dürfen nämlich maximal zwei Sekunden vergehen, um den Hund auch wirklich wissen zu lassen WAS er denn jetzt so gut gemacht hat. Ist doch schade, oder?
Versucht es einfach und lasst uns wissen, wie es läuft. Jedes positive Training stärkt die Bindung und ist nie verkehrt.