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Hunderte iPhones: So sieht eine Klickfarm aus

Polizisten in Thailand fanden 500 iPhones und fast eine halbe Million SIM-Karten, mit denen Klicks für Online-Manipulationen generiert wurden.

Heute Redaktion
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Dass Bewertungen von Produkten und "Likes" auf Internet-Plattformen oft "gekauft" oder gefälscht sind, ist keine Neuigkeit. Doch selten gelingt es, dies wirklich nachzuweisen. Die thailändische Polizei hob jetzt aber eine sogenannte Klickfarm aus.

Drei Chinesen (25-33) wurden in Bangkok festgenommen, da sie im Auftrag einer chinesischen Firma derartige Manipulationen auf der in Asien beliebten Plattform WeChat durchgeführt hatten, um verschiedene Produkte besser und beliebter erscheinen zu lassen. WeChat hat laut eigenen Angaben mehr als 900 Millionen aktive User pro Monat.

In einer Wohnung wurden 474 iPhones vom Typ 4S, 5C und 5S, aufgereiht auf Gestellen und an Strom angeschlossen, gefunden. Dazu mehrere Computer sowie 347.200 SIM-Karten thailändischer Anbieter. In einem Lagerhaus lagen weitere 100.000 Karten und PCs.

Thailand wurde als Basis für die Operation ausgesucht, da dort die Mobilfunk-Kosten besonders niedrig sind, erklärten die Festgenommenen.

Hintermänner unbekannt

Die Ermittler suchen jetzt nach dem Anführer der Bande, über den die drei Chinesen bisher nichts verraten wollen. Man geht aber davon aus, dass er über große finanzielle Möglichkeiten verfügen muss, um derart viele iPhones und SIM-Karten zu beschaffen. Auch die auftraggebende Firma wird von dem Trio noch geheim gehalten.

Außerdem wird ermittelt, wie man überhaupt unentdeckt an so viele SIM-Karten gekommen sei – denn thailändische Anbieter sind verpflichtet, Käufer zu registrieren, sobald die Karten aktiviert werden.