Szene
Hunderte Chefköche gaben Paul Bocuse letztes Geleit
Sie flogen von überall auf der Welt ein und trugen zum Zeichen der Anerkennung ihre Kochjacken: Paul Bocuse wurde beerdigt, die Trauernden trugen weiß.
Eine vergleichbare Dichte an Michelin-Sternen und berühmten Namen gibt es selten. Die besten Koche der Welt zogen ihre Kochjacken an und setzten sich ins Flugzeug, um nach Lyon zu reisen.
Staatsbegräbnis: Abfuhr für Präsident Macron
Paul Bocuse, der zweimal als Jahrhundertkoch ausgezeichnet wurde und die moderne Küche revolutionierte, wurde in Lyon zu Grabe getragen. Der einzige Grund, warum nicht Präsident Macron ihn verabschiedet hatte, war, weil sein Sohn sich querstellte. Sein Vater hätte das nicht gewollt. Genau aus diesem Grund waren auch keine Kränze am Sarg.
Kathedrale wurde zum Meer in Weiß
Einzig die kleine Zeremonie im Familienkreis bekam Bocuse nicht. Stattdessen war die Kathedrale von Lyon bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Messe wurde über Großbildleinwände vor der Kirche übertragen, draußen trotzten die Franzosen unter ihren Regenschirmen tapfer dem schlechten Wetter.
Weltrekord: 3 Sterne seit 1965
Seit 1965 hielt Bocuse mit seinem Lokal "L'Auberge du Pont de Collonges" durchgehend drei Michelin-Sterne, die höchste Auszeichung der Kochwelt. Kein anderer hat das bisher geschafft. Erst starb am Freitag mit 91.
Ducasse bis Alleno: Das Who-is-Who der Köche
Unter den Trauergästen waren neben der Familie die Chefköche Yannick Alleno, Alain Ducasse, Joël Robuchon, Pierre Troisgros, U.S.-Chef Thomas Keller, Marc Veyrat, Philippe Etchebest, Michel Sarran, Christophe Raoux, Michel Trama, Pierre Orsi und Jacques Marguin
(lam)