Pensionistin sauer

Hund tot, Wienerin muss trotzdem weiter Steuer zahlen

In Wien trauert eine Frau um ihren verstorbenen Hund. Krankheitsbedingt musste sie ihn einschläfern lassen – per Post kam dann der nächste Schock.

Robert Cajic
Hund tot, Wienerin muss trotzdem weiter Steuer zahlen
Die Wienerin versteht nicht, wieso sie die Hundeabgabe zahlen soll.
Leserreporter

Seit Juni 2011 stand Hund Titus treu an der Seite von "Heute"-Leserin Melanie* (Name von der Redaktion geändert). Nach mehreren Erkrankungen – unter anderem verlor der Shih-Tzu-Malteser-Mix vor 3 Jahren ein Auge – musste die 68-Jährige ihren geliebten Vierbeiner einschläfern lassen. Kürzlich erfolgte die nächste Hiobsbotschaft: Die Mindestpensionistin muss die jährliche Hundeabgabe in Höhe von 72 Euro zahlen, obwohl ihr Hund nicht mehr lebt.

Hund eingeschläfert, Steuer trotzdem fällig – das ist der Grund

Vor 13 Jahren holte die Wienerin ihren Titus aus einem Tierschutzheim in der Slowakei, Anfang Mai musste sich Melanie von ihrem Haustier trennen. Im Laufe der Zeit musste die Frau aus Wien-Meidling viel Geld in die Gesundheit ihres Hundes investieren, mehrere Erkrankungen belasteten das Haushaltsbudget immens.

Zur Trauer über das Ableben des geliebten Familienhundes kommt bei der Meidlingerin nun auch der Ärger über das Vorgehen der Stadt hinzu. Obwohl ihr Titus nicht mehr lebt, muss sie 72 Euro für die Hundesteuer zahlen.

Die Frau meldete dem Magistrat zwar umgehend ihren schmerzhaften Verlust. Wer einen Hund länger als drei Monate in einem Kalenderjahr hält, muss aber die Hundeabgabe für das ganze Jahr entrichten – die Steuer ist nämlich unteilbar, somit für das gesamte Jahr 2024 zu verrichten.

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"Um Leid zu vergrößern, habe ich Zahlungsaufforderung bekommen"

Für die 68-Jährige, die von rund 1.200 Euro im Monat lebt, ist dies ein Ärgernis: "Ich musste meinen kleinen und einzigen Freund einschläfern und um mein Leid zu vergrößern, habe ich jetzt noch eine Zahlungsaufforderung für die Hundesteuer für das Jahr 2024 bekommen."

Wie Melanie über die Runden kommen soll, weiß sie derzeit selbst nicht. Die 72 Euro sind vor allem deswegen schmerzhaft, weil sie unter anderem bei ihrem Tierarzt noch in der Schuld steht: "Gott sei Dank konnte ich mir für die vielen Behandlungen von meinem Titus Ratenzahlungen vereinbaren, sonst wäre das alles nicht stemmbar gewesen."

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