Oberösterreich
Hündin zum Sterben ausgesetzt: Besitzer ausgeforscht
Völlig verwahrlost, mit einer Wunde am Bauch wurde Chihuahua-Hündin "Sissy" ausgesetzt. Die OÖ-Tierrettung konnte nun die Besitzer ausforschen.
Vor genau einer Woche war die Chihuahua-Hündin völlig verwahrlost im Linzer Stadtteil Kleinmünchen gefunden worden. Eine Anruferin gab zuvor bei der Tierrettung an, einen freilaufenden Hund gefunden zu haben. Das Tier stinke bestialisch, scheine blind zu sein.
Und tatsächlich: In einem Gebüsch, ängstlich zu einem Bündel zusammengerollt, entdeckten Tierschützer den Vierbeiner (wir berichteten). "Als wir ihn so zusammengekauert sahen und wir uns ihm näherten, stockte selbst uns der Atem. Der Gestank war erbärmlich", schildern die Helfer damals zu "Heute".
Der Mini-Hund war völlig verwahrlost, hatte extrem lange Krallen, war abgemagert, die Augen trüb und am Bauch klaffte eine große Wunde. Einziger Ausweg: eine Operation in der Tierklinik in Sattledt (Bez. Wels-Land). Noch am selben Tag kam "Sissy", so wurde sie von ihren Rettern getauft, unters Messer.
Ihr wurde unter anderem Gewebe eines Tumors entfernt. Zudem wurde sie kastriert und auch die langen, bereits gekräuselten, Krallen schnitt der Tierarzt.
Auf Facebook Tierfreunde informiert
Auf ihrer Facebook-Seite hielten die Tierretter sämtliche Tierfreunde über den Gesundheitszustand des Findlings am Laufenden. Die Polizei bestätigte nur wenige Tage danach in einer Aussendung den schweren Fall von Tiermisshandlung. Es wurde Anzeige erstattet.
"Sissy" geht es mittlerweile deutlich besser. Auch die Tierärzte zeigen sich mit der Wundheilung sehr zufrieden.
Am Sonntag folgte dann die nächste erfreuliche Nachricht. Willy Schnebel, Obmann der OÖ Tierrettung, und seiner Kollegin Daniela Bachmaier ist es gelungen, die Besitzer von Sissy ausfindig zu machen. Dort angekommen, trafen die Tierschützer dann "Puppi", die Schwester von "Sissy".
Wie die Tierretter auf ihrer Facebook-Seite schreiben, dürften die Besitzer nach längeren Gesprächen eingesehen haben, dass sie mit den Tieren überfordert waren. Auch der zweite Chihuahua ist nun bei den Tierfreunden in Linz und wieder mit dem Schwesterchen vereint. Rein optisch sind keine Verletzungen erkennbar. Näheres wird ein Besuch in der Tierklinik in den kommenden Tagen zeigen.
Genauere Hintergründe zu den Besitzern sind derzeit nicht bekannt. Sie werden aber auf jeden Fall mit einer Anzeige wegen Tierquälerei rechnen müssen.