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Hubert von Goisern stellt sich hinter Ambros

Nach Rainhard Fendrich solidarisiert sich ein weiterer Musiker mit Wolfgang Ambros, der Kritik an der Bundesregierung geäußert hatte.

Heute Redaktion
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    Hubert von Goisern
    Hubert von Goisern
    (Bild: Florian Bauer)

    In einem offenen Brief an die Tageszeitung "Der Standard" bezog der oberösterreichische Künster Stellung in der Causa rund um ein von Ambros getätigtes Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". Darin hatte der 66-Jährige mit der Aussage, dass "es viele braune Haufen in der FPÖ gibt" für viel Wirbel gesorgt.

    Naturgemäß kam das bei dem Koalitionspartner der neuen ÖVP nicht sonderlich gut an. Im Internet kam es zu massiven Anfeindungen gegen Wolfgang Ambros. Künstler wie Rainhard Fendrich, Ernst Molden und Stefanie Sargnagel sprangen Ambros daraufhin in seiner Kritik zur Seite.

    Das tut nun auch Hubert von Goisern. Gleich zu Beginn seines Schreibens warnt er davor, dass es "von verbalen Feindseligkeiten nurmehr ein kleiner Schritt zur Gewalttätigkeit" sei, und erinnert an das Österreich-zuerst-Volksbegehren, mit dem die FPÖ unter Jörg Haider im Jahr 1993 Hetze und Spaltung betrieb. Daran habe sich auch 25 Jahre später nichts geändert, die blaue Partei leide immer noch an "rhetorischem Durchfall" und tische dem Volk und sich selber "giftige Kost" auf.

    Aber wir sind Freigeister

    Weil Wolfgang Ambros "beim besten Willen nicht dem klassischen Feindbild der selbsternannten Heimatpartei" entspreche, sei die Empörung über seine Kritik am Stil der Regierungspartei umso größer. Parteisekretär Christian Hafenecker, der Ambros als "abgehalfterten Systemgünstling" bezeichnet hat, gibt er folgendes mit auf den Weg: "Abgehalftert. Das hätte der Generalsekretär gerne: Künstler mit Zaumzeug, damit er sie zur Tränke führen kann. Aber wir sind Freigeister. Pferdeäpfel auf das Haupt all jener, die uns an die Kandare nehmen wollen".

    Scheint so, als wäre in dem durch das Interview vom "Woiferl" aufgebrandeten Streit zwischen Kunst und Politik das letzte Wort noch nicht gesprochen.

    (baf)