Wien-Wahl
Bezirkschef zeigt mit Riesen-Graffiti Humor
An Selbstbewusstsein und Humor fehlt es diesem Bezirkschef nicht: Am Montag enthüllte Marcus Franz ein riesiges Graffiti-Konterfei von sich selbst.
Die Arme lässig verschränkt, vier Tattoos zieren den durchtrainierten Körper, oben nur mit einem Ruderleiberl bekleidet – so präsentiert sich der SPÖ-Chef von Favoriten auf einer 50 Quadratmeter großen Wand am Columbusplatz. Das Motiv soll an die legendäre Favoritner Filmfigur Mundl erinnern, die – wie Franz – auch in der Hasengasse wohnt. Am Montag wurde das Graffiti-Bild, das von "color grow" gestaltet wurde, enthüllt.
Statt "Mei Bier is ned deppat" lautet das Motto vom Bezirkspolitiker allerdings "Mei Favoriten is ned deppat". Am linken Oberarm hat sich der Graffiti-Markus den Schriftzug "Bildungsbezirk Favoriten" tätowieren lassen. Wenn auch das Plakat für Diskussion sorgen wird, ist die Botschaft für die SPÖ dahinter klar: "Favoriten ist ein lebenswerker Bezirk", so Franz. "Als Bildungsbezirk punktet der Zehnte mit dem größten FH-Campus Österreichs, der aktuell auf 9.000 Studierende ausgebaut wird. Die mit 700 Lehrlingen und 50 Ausbildnern größte Lehrwerkstätte Österreichs befindet sich am Hebbelplatz. Dazu kommen die CEU als neue Universität und viele Schulneubauten wie etwa an der Grundäckergasse, der Biotope City oder dem Sportgymnasium Viola-Park. Mit der Vollendung des insgesamt dritten Bildungscampus am Neuen Landgut, der 2023 fertiggestellt sein wird, wird Favoriten außerdem der Bezirk mit den meisten sein", rechnet der Bezirk vor.
Plakat soll Bekanntheit bringen
Außerdem "punktet er als kinder- und jugendfreundlichster Bezirk. Mehr als die Hälfte des Budgets – fast 17 Millionen Euro – werden für Kinder und Jugendliche aufgewandt", so der Vorsteher. Außerdem sei Favoriten mit 166 Spielplätzen wienweit die Nummer 1 bei Kleinkinderspielplätzen.
Die Idee für das Graffiti hatte der Bezirkschef übrigens selbst. "Wahlkampf muss nicht immer erst sein", so sein Sprecher. Sein Chef fühle sich "gut abgebildet". Nachdem es seine erste Wahl ist, die Franz als Vorsteher schlagen muss, soll das Bild auch dazu beitragen, den Politiker in Favoriten bekannter zu machen.
Der SPÖ-Politiker ist übrigens nicht der erste, der überdimensional von einer Wand runter schaut. 2015 grinste die damalige Grünen-Chefin Maria Vassialkou frech von einer Hausmauer auf der Linken Wienzeile ("Heute" berichtete).