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Huawei Watch GT 3 SE im Test – sportlicher Begleiter
Eine der besten Huawei-Smartwatches überhaupt hat ein günstiges Update bekommen. Die Huawei Watch GT 3 SE ist aber nur äußerlich abgespeckt.
Die Smartphone-Serie Huawei Watch GT 3 gilt bis heute als das Aushängeschild für smarte Uhren. So überrascht es nicht, dass Huawei den starken, aber auch teuren Uhren-Modellen nun eine günstige Variante zur Seite gestellt hat. Die Huawei Watch GT 3 SE gibt es in schwarzer oder grüner Farbe gibt es bereits um 189 Euro im Handel. Zum Vergleich: Die "normale" Huawei Watch GT 3 startete beim Launch mit rund 250 Euro, das Pro-Modell gar bei 370 Euro. Der "Heute"-Test der neuen Smartwatch zeigt aber schnell: Abgespeckt wurde bei der Huawei Watch GT 3 SE beinahe nur das Äußere.
Die neue Smartwatch sieht weit sportlicher aus als ihre eleganten Bruder- und Schwester-Modelle. Hier schreit alles nach Gesundheit und Fitness, während die übrigen Modelle auch bei einem Gala-Abend eine gute Figur machen. Sie bietet anders als die übrigen Modelle kein Edel- oder Titan-Gehäuse, sondern setzt auf Kunststoff und ein Silikonarmband. Das sieht und fühlt sich nicht ganz so hochwertig an, gut verarbeitet ist die Uhr aber allemal. So ist auch sie wasser- und staubdicht und zumindest die Tasten sind aus Stahl. Das Tragegefühl ist angenehm, die Uhr wiegt mit nur 35 Gramm überraschend wenig.
Klassische statt Dreh-Kronen-Steuerung
Das Leichtgewicht ist am Arm kaum spürbar, das Tragegefühl aber auch nach Stunden noch angenehm. Selbst das Tragen beim Schlafen ist überraschend komfortabel. Am rechten Rand des Gehäuses gibt es wieder eine drehbare und drückbare Krone, diese wird bei der SE aber nur per Druck reagieren – bei vielen der übrigen Modelle konnte per Drehen auch durch die Smartphone-Apps navigiert werden. Hier geht man aber zurück zur klassischen Steuerung: Per Krone oder Taste werden die Apps und Trainingsprogramme aufgerufen, per Fingerwisch am Display navigiert man oder geht zurück ins vorige Menü.
Das Display ist bei der SE-Edition flach ausgefallen und nicht zum Rand hin gewölbt. Umfasst wird es von einer Smartphone-Lünette, die nicht so dezent wie bei den anderen Modellen ausgefallen ist und mit weißen Ziffern und Minuten-Strichen auffällt. Kassische Watch Faces kann man auf der Uhr natürlich trotzdem nutzen, sportlichere Uhren-Hintergründe sehen aber einfach besser auf diesem Modell aus. Aufrufen lassen sich die Watch Faces wieder mit einem längeren Druck auf den Bildschirm. Simpel und schnell läuft wieder die Einrichtung der Uhr ab, egal ob auf Android, iOS oder Harmony-Smartphones.
Einfach eingerichtet, praktisch genutzt
Die "Huawei Health"-App für Smartphones erkennt die Uhr automatisch, mit wenigen Fingertipps ist mit aktueller Software versehen und einsatzbereit. Verbunden wird die Huawei Watch GT 3 SE per Bluetooth (5.2) mit dem Smartphone, bei der Nutzung ist aber keine ständige Verbindung notwendig, denn GPS hat die Uhr selbst an Bord. Telefonieren per Smartwatch oder das Empfangen von App-Benachrichtigungen erfordert zwar eine aktive Handy-Verbindung, die GPS-Ortung zum Sporteln sowie die Messung aller Gesundheitsdaten funktioniert aber auch, wenn die Watch nicht per Handy gekoppelt ist.
Der Blick in die "Health"-App lohnt sich aber für zusätzliche Infos, denn dort werden Puls-, Stress-, Trainings- und Schlafdaten weit genauer aufgeschlüsselt als am kleinen Uhren-Bildschirm. Auffällig ist, dass Huawei nun keinerlei Kompromisse mehr eingeht und voll auf das neue Betriebssystem HarmonyOS (2.0) setzt. So bietet die neue GT 3 anders als die Schwestern-Serie Huawei Watch 3 (ohne GT) nicht mehr die Möglichkeit, zwischen HarmonyOS und dem von ihm ablösten Betriebssystem Lite OS hin- und herzuschalten. Das hat für die Nutzer aber in der Praxis einen ganz besonderen Vorteil.
Smartwatch mit extrem starker Akkulaufzeit
Dass der ultralange Stromsparmodus dabei gestrichen wurde, was eigentlich nach Nachteil klingt, zeigt sich im Praxistest als gewaltiger Bonus. Die Akkulaufzeit der Huawei Watch GT 3 SE ist nämlich stark wie nie. Zum Vergleich: Mit dem stärksten Modell der Huawei Watch 3 kamen wir im "normalen" HarmonyOS-Modus auf rund eine Woche und im stromsparenden Lite-OS-Modus samt eingeschränkter Funktionalität auf rund drei Wochen Laufzeit. Die Huawei Watch GT 3 SE bietet nun eine Laufzeit von rund zwei Wochen mit ihrem einzigen Vollumfang-Modus. Die extrem starke Akkulaufzeit ist bemerkenswert.
Highend-Funktionen der Huawei-Smartwatch-Flaggschiffe besitzt die Uhr letztlich nicht, es gibt weder eine eSIM-Funktion, noch NFC-Unterstützung. Dafür finden sich wieder zahlreiche Apps auf der Uhr vorinstalliert, von der Musikdatenbank über die Fitness-Anwendungen bis hin zum Terminkalender und dem Auslöser für die Smartphone-Kamera. Funktionen wie die letztgenannte sind dabei Huawei-exklusiv und sind nur im Zusammenspiel mit einem Huawei-Handy nutzbar, viel gibt es davon aber nicht. Dank Lautsprecher und Mikro kann die Uhr Musik spielen, aber auch einen Sprachassistenten nutzen.
Display-Stärken der Flaggschiff-Modelle beibehalten
Statt der Kachel-Ansicht für die Apps gibt es nun wieder eine Anwendungsliste, durch die man scrollen darf. Und da gibt es ganz schön viel zu sehen, etwa verschiedene Trainingsmodi und Laufkursen, rund 100 Workout-Modi in Dutzenden Sportarten und klassische Anwendungen wie Stress-, Blutsauerstoff- oder Schlafmessung. Muss die Uhr tatsächlich nach rund einer bis zwei Wochen geladen werden, funktioniert dies übrigens nicht nur über die kabelgebundene Ladeschale, sondern auch kabellos oder gar per umgekehrtem Laden per Smartphone. Richtig praktisch, da lässt sich nicht meckern.
Das 1,43 Zoll große AMOLED-Farbdisplay löst nun mit 466 x 466 Pixel auf, ist also genauso groß und scharf wie bei den Flaggschiff-Modellen. Die Helligkeit ist gut, das Display reaktionsschnell. Top sind die Funktionen und die wählbaren Ziffernblätter, von sportlich über elegant bis hin zu opulent steht den Nutzern eine breite Auswahl an Watch Faces zur Verfügung. Bei den Sportprogrammen der Uhr wurde ebenfalls wieder nachgebessert. Neben den vielen Lauf-, Wander-, Schwimm- und Radfahrtrainings gibt es auch ausgefallene oder nicht so oft gebotene Modi wie Seilspringen oder Triathlon.
Konkurrenz hat sie nur im eigenen Haus
Bei Outdoor-Sportarten reagierte das GPS wieder gekonnt schnell, Abweichungen zu einem teuren Trainingscomputer gab es im minimalen Meterbereich von einem bis drei Meter gemessen auf fünf Kilometer. Auch der GPS-Modus ohne Smartphone-Koppelung wurde verbessert, hier ist kein sekundenlanges Warten auf das GPS-Signal mehr notwendig. Die Huawei Watch GT 3 SE ist eine tolle Gelegenheit für Fans der teureren Flaggschiff-Modelle, denen der Preis bisher zu hoch war. Huawei hat gut angesetzt und die Uhr äußerlich etwas abgespeckt, die Stärken im Inneren der Uhr aber zum größten Teil beibehalten.
Für eigene Musik und Co. stehen in der Smartwatch übrigens vier Gigabyte Speicher zur Verfügung. Mitgeliefert in der Verpackung werden die neben der Smartwatch die Ladeeinheit, eine Schnellstartanleitung und die Garantieinformationen. Die Huawei Watch GT 3 SE ist auch in der "Billig-Variante" eine toll verarbeitete Smartwatch für Fitness-Fans, die mit ihrer langen Laufzeit, den vielen Funktionen und ihrem neuen Betriebssystem im Test jedenfalls überzeugen kann. Konkurrenz hat sie aber im eigenen Haus, denn: Die Standard-Smartwatch Huawei GT 3 (ohne SE) ist mittlerweile preislich auf Augenhöhe.