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Huawei Watch 3 Pro im Test: Marathon-Smartwatch

Jüngst konnten wir einen genauen und positiven Blick auf die neue Huawei Watch 3 werfen. Doch das neue Pro-Modell des Geräts kann sogar noch mehr.

Rene Findenig
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     Die Watch 3 Pro gibt es in Österreich in zwei Varianten zu kaufen: 449 Euro sind für die Classic Edition mit Lederarmband fällig, 599 Euro für die Elite Edition mit Armband aus Titan.
    Die Watch 3 Pro gibt es in Österreich in zwei Varianten zu kaufen: 449 Euro sind für die Classic Edition mit Lederarmband fällig, 599 Euro für die Elite Edition mit Armband aus Titan.
    Heute

    Huawei hat mit der neuen Smartwatch-Serie Huawei Watch 3 mächtig Staub am Smartphone-Markt aufgewirbelt. Spannend ist das Device nicht nur wegen der neuen Funktionen wie einem Temperatursensor oder dem schicken neuen Design, sondern auch, weil es die ersten Produkte in Österreich sind, die das neue Betriebssystem HarmonyOS 2.0 im praktischen Betrieb zeigen. Huawei ist mit der Watch 3 ein großer Wurf gelungen, so das "Heute"-Fazit. Doch was kann das Pro-Modell?

    Sowohl preislich, als auch beim Funktionsumfang und den technischen Möglichkeiten greift Huawei die Konkurrenten Samsung und Apple mit der Huawei Watch 3 Pro frontal an. Die Watch 3 Pro gibt es in Österreich in zwei Varianten zu kaufen: 449 Euro sind für die Classic Edition mit Lederarmband fällig, 599 Euro für die Elite Edition mit Armband aus Titan. Ein teurer Preis, der sich aber rechtfertigt, indem die Smartwatch als Smartphone-Ersatz dienen kann.

    Edle Verarbeitung auf höchstem Niveau

    Bei der Verarbeitung glänzt das Unternehmen einmal mehr, jeder Teil der Uhr wirkt absolut hochwertig. Das AMOLED-Display der Pro-Version ist zwar ebenso wie das des Standard-Modells 1,43 Zoll groß, in der teureren Version allerdings mit Saphirglas eingefasst. Das sorgt für eine ordentliche Kratzfestigkeit bei gleichzeitig guter Bedienbarkeit. Bei beiden Modellen gibt es eine drehbare Krone mit Druckstufenerkennung zur Navigation und eine kleine Taste zum Starten des Trainings. Hochwertiger wurde auch das Gehäuse umgesetzt, statt Stahl ist hier Titan im Einsatz.

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    Zusammen mit dem Leder- oder Titan-Armband wirkt die Pro-Watch deswegen wie eine sehr schicke und sehr teure klassische Armbanduhr. Für Frauen-Handgelenke könnte die massive Watch mit den Maßen 48 x 49,6 x 14 Millimeter und einem Gewicht von 63 Gramm ohne Armband etwas klobig ausfallen. Bei der Elite Edition kommt dann sogar noch ein paar weitere Gramm durch das Titan-Armband hinzu. Der Grund für das größere Auftreten im Vergleich mit dem Standard-Modell ist auch eine schwarze Lünette mit Minuten-Linien, die sich um das Display legt. 

    Bärenstarker Akku mit zwei Nutzungs-Modi

    Die beiden weiteren großen Unterschiede zum Standard-Modell drehen sich um die Genauigkeit der GPS-Erfassung und den Akku, abseits davon gleicht sich das Innenleben bei beiden Modellen. Beim GPS werden zwei Frequenzen gleichzeitig genutzt, auf der L1-Frequenz werden die Ortungen über GPS, GLONASS, Galileo, Beidou und QZSS unterstützt, auf der L5-Frenquenz über GPS, GLONASS und Beidou. Das sorgt für sehr exakte und  so gut wie unterbrechungsfreie Aufzeichnungen von Aktivitäten wie Laufen, Radfahren und Wandern – und stellt einen echten Merhwert für Bewegungsfreudige dar. Das größte Kaufargument ist letztlich aber wohl der neue und bärenstarke Akku.

    Fünf Tage hält dieser durch, wenn man die Uhr im Smart-Modus nutzt. In diesem hat man Zugang zu allen Apps und der AppGallery der Uhr, kann über LTE und der eingebauten eSIM nur mit der Watch telefonieren und verfügt über WLAN, sämtliche Sensoren, Funktionen und Benachrichtigungen. Schon das ist beeindruckend, richtig gewaltig wird es aber im Ultra-Modus, der drei Wochen durchhält. In diesem Stromspar-Modus wechselt die Uhr zu der von den Vorgängern bekannten Nutzeroberfläche und schränkt den Zugang zu Apps und Telefonie sowie WLAN ein, die Sensoren-Überwachung und GPS bleiben aber aufrecht und die Uhr kann über Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt werden.

    Was die Watch 3 Pro sonst noch alles kann

    Die übrigen Aspekte gleichen sich beim Standard- und Pro-Modell, deswegen gibt es an dieser Stelle einen Auszug aus dem Testbericht der Huawei Watch 3. Das überraschend scharfe Display regelt die Helligkeit automatisch an die Umgebungsverhältnisse angepasst, kann aber manuell bis zur sehr hohen Helligkeit von rund 1.000 nits hochgeschraubt werden. So kann man Infos auch noch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesen. Hier übrigens die neue Benutzeroberfläche mit HarmonyOS 2.0 auf der Huawei Watch 3, sie sieht auf der Huawei Watch 3 Pro exakt gleich aus:

    Der gebogene AMOLED-Bildschirm bietet nun eine Frequenz von 60 Hertz, was das Scrollen auf der Uhr genauer und geschmeidig flüssig macht. Egal ob man mit der neuen Krone oder mit dem Finger am Glas durch die Apps und Menüs scrollt, Fehleingaben gibt es kaum mehr und das Navigieren fühlt sich viel natürlicher an. Ein riesiger Fortschritt zu den Vorgänger-Modellen! Im Inneren wurden ebenfalls Verbesserungen verbaut. So gibt es nun 16 Gigabyte (GB) internen Speicher und 2 GB Arbeitsspeicher.

    Gänzlich neue Steuerung der Smartwatch

    Die beim Laden der Smartwatch verwendete Rundum-Ladeschale, die bisher nur den Pro-Modellen vorbehalten war, gibt es nun auch für das Standard-Modell. Auch eine kabellose Ladung ist bei beiden Modellen ist möglich. Aus dem leeren Zustand beträgt die Ladezeit knapp zwei Stunden. Die neue Ladeschale hat einen riesigen Vorteil gegenüber den Ladedocks mit Pins: Die Smartwatch kann einfach in jedem beliebigen Winkel darauf gelegt werden und "saugt" sich magnetisch fest. Früher mussten die Ladepins umständlich exakt auf den Ladeanschlüssen der Uhr positioniert werden.

    Gänzlich neu fällt die Bedienung und die Menüführung aus. Durch das Drehen der Krone können die Listen am Display nach oben und unten gescrollt, die Lautstärke erhöht oder gedämpft und die App-Ansicht gezoomt oder verkleinert werden. Alles geht dabei mit einem sanften haptischen Feedback vonstatten. Ein Druck auf die Krone wählt zudem den gewünschten Inhalt aus oder startet die angepeilte App. Die untere, nur leicht aus dem Gehäuse hervorstehende Taste startet dagegen den Trainingsmodus mit den verschiedenen Laufkursen und über 100 Workout-Modi in Dutzenden Sportarten.

    eSIM macht die Watch zum Smartphone

    Ebenfalls neu ist eine eSIM-Funktion, mit der die Smartwatch zu einem Uhren-Smartphone verwandelt wird. Einen passenden Tarif und eine Telefonnummer vorausgesetzt, kann man Anrufe direkt auf der Uhr tätigen oder annehmen. Alternativ wird dies über das mit Bluetooth verbundene Smartphone gemacht. Apropos Eigenständigkeit: Auf der Huawei Watch 3 ist die AppGallery vorinstalliert, über die zahlreiche heimische und internationale Apps direkt auf der Uhr installiert werden können. Auch einen Sprachassistenten gibt es, mehr Smartphone-like kann eine Smartwatch kaum sein.

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    Je nach bevorzugter Akkulaufzeit lässt sich die Smartwatch in einem von zwei Modi nutzen. Der Smart-Modus macht alle Funktionen der Uhr möglich und trackt automatisch laufend Parameter wie die Herzfrequenz, den Schlaf, das Wetter oder auch die Hauttemperatur. Letzteres ist über einen neuen Temperatursensor möglich. Ebenso können der Blutsauerstoffgehalt und der Stresslevel gemessen werden. Neu ist eine automatische Sturzerkennung, die wenn gewünscht einen Notruf an eine SOS-Stelle abgeben kann.

    Schlaues Stromsparen verbaut

    Cool gemacht: die meisten der Funktionen laufen auch im Energiesparmodus der Uhr, andere Prozesse wie LTE-Anrufe werden allerdings gegen Bluetooth-Verbindungen getauscht, die Anrufe dann über das gekoppelte Smartphone möglich machen. Auch einige App-Zugriffe werden eingeschränkt und Wifi deaktiviert. Kurz: Selbst wenn die Uhr Strom spart, macht sie das durchaus schlau und ohne große Einschränkungen für den Nutzer, solange ein gekoppeltes Smartphone in der Nähe ist. Konkret fühlt es sich an, als ob man von der Huawei Watch 3 auf die Huawei Watch GT2 wechselt.

    Was im Test ebenso gut gefällt: Songs können über Huawei Music direkt auf der Uhr gestreamt werden, die App bietet eine breite Auswahl an Sound-Stimmungen und die Lautsprecher klingen selbst bei hohen Lautstärken klasse. GPS und Bewegungssensoren sind wieder mit an Bord und funktionieren so präzise und zuverlässig, wie wir es von den Vorgängern gewohnt waren. Kurzum: Sowohl im Alltag als auch beim Sport versorgt die Uhr die Träger mit zuverlässigen Daten zu Aktivitäten, Gesundheitszustand und Co., während sie auch Uhrzeit, Anrufe und Nachrichten einblendet und im Archiv speichert.

    Klassisches Design mit Marathon-Laufzeit

    Aktuell arbeitet das Unternehmen daran, noch mehr Apps in den hauseigenen Store zu bringen, das Angebot kann sich aber bereits sehen lassen. Auch HarmonyOS: Die Nutzung mit anderen verbundenen Geräten funktioniert nun weit flüssiger und nahtloser. Die Smartwatch selbst gefällt mit ihrem noch klassischeren Uhren-Design, bietet wieder eine saubere Verarbeitung und wurde technisch aufgemotzt. Dass sie nun auch in weiten Bereichen als Smartphone-Ersatz herhalten kann, macht das Preis-Leistungs-Verhältnis ebenso spannend.

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    Während die Huawei Watch 3 ein sportlicheres und schlankeres Auftreten hat, sieht die Huawei Watch 3 Pro einer klassischen Armbanduhr zum Verwechseln ähnlich, verfügt aber über die gleichen Funktionen und Features wie der "kleine Bruder". Dazu kommen noch einige Boni wie das stärkere GPS-System oder die Marathon-Laufzeit der Watch. In Verbindung mit dem neuen Betriebssystem ist die Huawei Watch 3 vor allem als Pro-Modell eine Kampfansage an die Smartwatch-Konkurrenz, die aktuell vor allem Apple dominiert wird.