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Huawei Watch 3: "Heute" zeigt dir die HarmonyOS-Uhr
Huawei bringt ab sofort die neue Smartuhr-Serie Huawei Watch 3 in den österreichischen Handel. "Heute" hat das Standard-Modell gleich getestet.
Mit der Huawei Watch 3 bringt das Technologieunternehmen nicht einfach eine neue Smartwatch nach Österreich. Sie ist auch das erste Gerät, auf dem man das hauseigene Betriebssystem, das künftig auf vielen Devices von Smartphones über Tablets bis hin zu Fernsehern laufen soll. HarmonyOS löst gleichzeitig auch die ehemals vom Konzern genutzten Betriebssysteme Android Wear und Lite OS ab und sorgt für ein nahtloseres Nutzungs-Erlebnis.
Ohne anzugeben, kann sich die Huawei Watch 3 als bisher schickste Smartwatch im Sortiment des Anbieters bezeichnen. Das abgerundete Display nimmt beinahe die gesamte Oberfläche der Uhr ein. Die neue drehbare Krone mit Druckstufenerkennung und das dezente Edelstahl-Keramikgehäuse sorgen für einen schicken und klassischen Touch bei einem gleichzeitig modernen und sportlichen Design vor allem in der durchgängig schwarzen Ausführung mit Kunststoffband.
Diese Modell-Varianten gibt es
Erhältlich ist die Huawei Watch 3 in zwei Modell-Varianten, der 369 Euro teuren und von "Heute" getesteten "Active Edition" mit schwarzem Stahlgehäuse und schwarzem Armband aus Fluorelastomer und der "Classic Edition" mit silbernem Stahlgehäuse und Lederarmband um 399 Euro. Bei den technischen Details gibt es zwischen den Modellen keinerlei Unterschiede. Erhältlich sind zudem zwei Varianten der Huawei Watch 3 Pro – ein Test zu diesem Modell erscheint in Kürze auf "Heute.at". Ein Hands-On-Video mit der Huawei Watch 3 Active Edition siehst du hier:
Mehr denn je sieht die neue Smartwatch wie eine "echte" Uhr aus. Die Verarbeitung ist hervorragend und von beinahe fließenden Übergängen gekennzeichnet. Das 1,43-Zoll-Display bietet eine Auflösung von 466 x 466 Pixel, das Gewicht liegt bei rund 60 Gram mit Band und die Abmessungen betragen knapp über 46 x 46 x 12 Millimeter. Das überraschend scharfe Display regelt die Helligkeit automatisch an die Umgebungsverhältnisse angepasst, kann aber manuell bis zur sehr hohen Helligkeit von rund 1.000 nits hochgeschraubt werden. So kann man Infos auch noch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesen.
Geschmeidiges Scrollen und lange Laufzeit
Der gebogene AMOLED-Bildschirm bietet nun eine Frequenz von 60 Hertz, was das Scrollen auf der Uhr genauer und geschmeidig flüssig macht. Egal ob man mit der neuen Krone oder mit dem Finger am Glas durch die Apps und Menüs scrollt, Fehleingaben gibt es kaum mehr und das Navigieren fühlt sich viel natürlicher an. Ein riesiger Fortschritt zu den Vorgänger-Modellen! Im Inneren wurden ebenfalls Verbesserungen verbaut. So gibt es nun 16 Gigabyte (GB) internen Speicher und 2 GB Arbeitsspeicher.
Auffällig ist ein gewaltiger Boost der Akkulaufzeit. Bei Normalnutzung hält die Uhr rund drei bis vier Tage mit dauerhaft aktivierten Optionen wie Bluetooth und Nachrichtenbenachrichtigungen aus, wer die smarten Energiesparoptionen auf dem Maximum nutzt kommt gar auf 14 Tage. Neu ist das Laden: Anders als bei Vorgängern kann nun auch das Standard-Modell über eine jetzt rundum ladende Schale statt einer mit Pins geladen werden. Diese war bisher nur den Pro-Modellen vorbehalten. Auch eine kabellose Ladung ist möglich. Aus dem leeren Zustand beträgt die Ladezeit knapp zwei Stunden.
Ein wichtiger Hinweis: Erste deutschsprachige Testberichte bemängelten eine sehr kurze Akkulaufzeit. Ein Update der Uhr hat dies allerdings nach dem Erscheinen der Berichte bereits behoben.
Neue Bedienung und die Uhr als Smartphone
Gänzlich neu fällt die Bedienung und die Menüführung aus. Durch das Drehen der Krone können die Listen am Display nach oben und unten gescrollt, die Lautstärke erhöht oder gedämpft und die App-Ansicht gezoomt oder verkleinert werden. Alles geht dabei mit einem sanften haptischen Feedback vonstatten. Ein Druck auf die Krone wählt zudem den gewünschten Inhalt aus oder startet die angepeilte App. Die untere, nur leicht aus dem Gehäuse hervorstehende Taste startet dagegen den Trainingsmodus mit den verschiedenen Laufkursen und über 100 Workout-Modi in Dutzenden Sportarten.
Ebenfalls neu ist eine eSIM-Funktion, mit der die Smartwatch zu einem Uhren-Smartphone verwandelt wird. Einen passenden Tarif und eine Telefonnummer vorausgesetzt, kann man Anrufe direkt auf der Uhr tätigen oder annehmen. Alternativ wird dies über das mit Bluetooth verbundene Smartphone gemacht. Apropos Eigenständigkeit: Auf der Huawei Watch 3 ist die AppGallery vorinstalliert, über die zahlreiche heimische und internationale Apps direkt auf der Uhr installiert werden können. Auch einen Sprachassistenten gibt es, mehr Smartphone-like kann eine Smartwatch kaum sein.
Zwei Nutzungsmodi und Temperatursensor
Je nach bevorzugter Akkulaufzeit lässt sich die Smartwatch in einem von zwei Modi nutzen. Der Smart-Modus macht alle Funktionen der Uhr möglich und trackt automatisch laufend Parameter wie die Herzfrequenz, den Schlaf, das Wetter oder auch die Hauttemperatur. Letzteres ist über einen neuen Temperatursensor möglich. Ebenso können der Blutsauerstoffgehalt und der Stresslevel gemessen werden. Neu ist eine automatische Sturzerkennung, die wenn gewünscht einen Notruf an eine SOS-Stelle abgeben kann.
Cool gemacht: die meisten der Funktionen laufen auch im Energiesparmodus der Uhr, andere Prozesse wie LTE-Anrufe werden allerdings gegen Bluetooth-Verbindungen getauscht, die Anrufe dann über das gekoppelte Smartphone möglich machen. Auch einige App-Zugriffe werden eingeschränkt und Wifi deaktiviert. Kurz: Selbst wenn die Uhr Strom spart, macht sie das durchaus schlau und ohne große Einschränkungen für den Nutzer, solange ein gekoppeltes Smartphone in der Nähe ist. Konkret fühlt es sich an, als ob man von der Huawei Watch 3 auf die Huawei Watch GT2 wechselt.
Smarte neue Watch mit tollem Sound
Was im Test ebenso gut gefällt: Songs können über Huawei Music direkt auf der Uhr gestreamt werden, die App bietet eine breite Auswahl an Sound-Stimmungen und die Lautsprecher klingen selbst bei hohen Lautstärken klasse. GPS und Bewegungssensoren sind wieder mit an Bord und funktionieren so präzise und zuverlässig, wie wir es von den Vorgängern gewohnt waren. Kurzum: Sowohl im Alltag als auch beim Sport versorgt die Uhr die Träger mit zuverlässigen Daten zu Aktivitäten, Gesundheitszustand und Co., während sie auch Uhrzeit, Anrufe und Nachrichten einblendet und im Archiv speichert.
Huawei ist mit der neuen Watch 3 sowohl beim Design, als auch beim Betriebssystem ein großer Wurf gelungen. Aktuell arbeitet das Unternehmen daran, noch mehr Apps in den hauseigenen Store zu bringen, das Angebot kann sich aber bereits sehen lassen. Auch HarmonyOS: Die Nutzung mit anderen verbundenen Geräten funktioniert nun weit flüssiger und nahtloser. Die Smartwatch selbst gefällt mit ihrem noch klassischeren Uhren-Design, bietet wieder eine saubere Verarbeitung und wurde technisch aufgemotzt. Dass sie nun auch in weiten Bereichen als Smartphone-Ersatz herhalten kann, macht das Preis-Leistungs-Verhältnis ebenso spannend.