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Huawei verrät, wie es in Österreich weitergeht

Durch den US-Bann hat Huawei vor allem in Europa einen schweren Rückschlag erlitten. Nun gibt es klare Worte zur Zukunft – auch in Österreich.

Rene Findenig
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Jason Jiang, der General Manager der Huawei Austria Consumer Business Group.
Jason Jiang, der General Manager der Huawei Austria Consumer Business Group.
Heute

Am Weg zur Smartphone-Nummer 1 wurde der Höhenflug von Huawei jäh gestoppt. Der US-Bann zwang das Unternehmen dazu, bei seinen neuen Smartphones auf Google-Dienste verzichten zu müssen. Entsprechend groß war die Verunsicherung, auch wenn Huawei versuchte, mit der hauseigenen AppGallery und seit kurzem auch mit dem neuen Betriebssystem HarmonyOS Abhilfe zu schaffen. Doch wie geht es mit dem Konzern in Europa und auch in Österreich weiter?

Antworten liefert nun Jason Jiang, der General Manager der Huawei Austria Consumer Business Group. "Wir werden nie unser Smartphone-Geschäft aufgeben", lässt dieser gleich gegenüber "Heute" ausrichten. 2008 kam Jiang frisch von der Uni zu Huawei, 13 Jahre ist er nun dort beschäftigt und lenkt die Geschicke des Konzern seit rund zehn Monaten in Österreich. "Ich durfte unser bisher stärkstes Jahr des Aufstiegs am Smartphone-Markt mit begleiten. Es folgten nicht leichte Jahre des Umbruchs durch die US-Sanktionen, doch wir haben überlebt", so Jiang.

"Nein, wir werden unser Smartphone-Geschäft niemals aufgeben"

Am Anfang habe sich Huawei in Österreich vor allem auf die Bereitstellung von Hardware für Mobilfunk-Provider konzentriert, zuerst also gab es die Modems, dann kamen die Smartphones. Den großen Durchbruch habe man dann hierzulande mit dem Smartphone P8 und P8 Light erlebt. "2018 waren wir bereits bei 30 Prozent" (Marktanteil, Anmerkung). Erfolge feierte man auch mit den Handy-Flaggschiffen. Und dann kam 2019. Es habe "enorme Herausforderungen" gegeben, man habe aber "viele neue Segmente erfolgreich aufbauen" können, darunter Tablets, Notebooks, Kopfhörer und Watches.

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    Das Huawei MatePad 11 gibt es um 449 Euro in der Farbe Grau mit 6 Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte internem Speicher zu kaufen. Das Tablet geizt dabei nicht mit Neuerungen.
    Das Huawei MatePad 11 gibt es um 449 Euro in der Farbe Grau mit 6 Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte internem Speicher zu kaufen. Das Tablet geizt dabei nicht mit Neuerungen.
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    "Nein, wir werden unser Smartphone-Geschäft niemals aufgeben, ganz im Gegenteil, wir intensivieren hier gerade in die Forschung", verrät Jiang nach dem Tiefschlag des US-Banns. Zwei Jahre arbeite man nun am eigenen HMS Ecosystem, 141.000 Apps fanden bereits ihren Weg in die hauseigene AppGallery und das Unternehmen zählt nun mehr als 4,5 Millionen Entwickler und 730 Millionen aktive Nutzer. Dazu kommt der Launch des eigenen Betriebssystems HarmonyOS 2.0 auch in Österreich: "Das Betriebssystem ist für uns nicht nur ein Ersatz für Android, sondern der nächste große Schritt."

    "Wir haben nicht vor, uns zurückzuziehen, ganz im Gegenteil"

    Man wolle unter der smarten Oberfläche neue Wege gehen und innovative Funktionen bieten, sagt Jiang. So können mit HarmonyOS 2.0 Smartphones oder Tablets zu so genannten "Super Devices" werden, die nahtlos mit allen anderen Geräten im Haushalt interagieren und sie steuern können. Ein echter Renner seien derzeit aber Smartwatches und Fitnesstracker: "Hier verzeichnen wir tolle Zuwächse und vor allem auch eine sehr hohe Zufriedenheit bei den Benutzern." Und: Auf der Kärntner Straße in Wien öffnet der Huawei Flagship Store seine Pforten.

    Der Store sei auch "ein Signal an unsere bestehenden und zukünftigen Kunden: Huawei ist eine Premium-Marke und wir haben nicht vor, uns zurückzuziehen, ganz im Gegenteil, wir investieren auch weiterhin verstärkt in den österreichischen Markt". Doch was ist mit der Smartphone-Serie Huawei P50, die kürzlich in China vorgestellt wurde, schafft sie es auch nach Österreich? "Wir planen, die Huawei P50-Serie noch heuer auf Märkten außerhalb Chinas einzuführen. Ich kann nichts versprechen, aber ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass wir in Österreich uns auf dieses Gerät freuen dürfen", so Jiang.