Huawei nova 9 SE im Test: Knackige 108-MP-Kamera

Es ist ein Smartphone, das sich vor allem an Content Creator richtet: Das neue Huawei nova 9 SE bietet ein für die Preisklasse außergewöhnlich starkes Kamerasystem, eine starke Ladeleistung und ein schickes Design. Das Fehlen von Google-Diensten fällt dabei kaum mehr auf, denn Huawei ersetzt sie geschickt mit smarten, hauseigenen Lösungen. In Österreich startet der Verkauf des Smartphones um 349 Euro bereits am am 28. März – mit einer besonderen Aktion.

Wer sich das Gerät bis zum 17. April holt, bekommt bei teilnehmenden Händlern die Kopfhörer Huawei FreeBuds 4i und zwölf Monate Displaygarantie gratis dazu. Doch was kann das neue Smartphone eigentlich? Alles der Reihe nach. Verkauft wird das neue Huawei-Smartphone in den Farben Schwarz, Weiß und Blau, wobei es uns vor allem das blaue Modell angetan hat, das seine Farbe im Sonnenschein und je nach Lichteinfall von weiß-hellblau Richtung eines dunkleren Farbtons ändert. 

Sehr schick und sehr schlank

Die Rückseite des Geräts ist wie die Vorderseite aus Glas, um das Gerät zieht sich zudem ein äußerst schlanker Metallrahmen. Leben muss man jedoch damit, dass das Handy ein echter Fingerabdruckmagnet ist – jede Berührung sieht man sofort an der spiegelglatten Oberfläche, da wird das Putztuch zur Pflicht. Ist das Smartphone allerdings gereinigt, sieht es äußerst edel aus. Auch, weil es mit 7,94 Millimetern sehr schlank ausgefallen ist – trotz hervorstehendem Kameramodul.

Verzichten muss man in der Preisklasse auf den Fingerabdrucksensor im Display, den hat Huawei in der Power-Taste auf der rechten Seite des Geräts unter der Lautstärke-Wippe angebracht. Wie man es von Huawei gewohnt ist, funktioniert er aber auch so schnell und zuverlässig – wie auch die Verarbeitung des Smartphones einmal mehr hervorragend ist. Ebenfalls auskommen muss man allerdings ohne 5G und ohne einen Wasserschutz, wie ihn die Huawei-Flaggschiffe zu bieten haben.

Guter Bildschirm und schnelle Leistung

Ein kleines Manko ist auch der – gerade für Content Creators – etwas knapp bemessene Speicher mit 128 Gigabyte – eine Speichererweiterungsmöglichkeit gibt es trotz Dual-SIM-Ausführung nicht. Das war es dann aber auch schon mit den Minuspunkten, denn in allen anderen Bereichen sammelt das Smartphone Lob. Das beginnt schon beim großen und guten 6,78 Zoll LCD-Bildschirm, der mit 2.388 ×1.080 Pixel auflöst und eine Helligkeit bietet, die das Ablesen bei Sonne ermöglicht.

Die Darstellung ist sosowhl fürs Surfen, als auch Gamen und Videos schauen gut, scharf und mit tollen Kontrasten gespickt. Pluspunkte gibt es auch für die schnelle Bildwiederholrate von 90 Hertz – die 120 Hertz von Flaggschiffen gibt es zwar nicht, doch auch die 90 Hertz führen zu einem superflüssigen Scroll-Erlebnis. Auch bei der Leistung gibt es nichts zu meckern: Der Qualcomm Snapdragon 680 sorgt zusammen mit 8 Gigabyte Arbeitsspeicher dafür, dass auch Mobile-Games toll laufen.

Kamera ist fast zu gut für die Preisklasse

Eines der beiden Herzstücke des Geräts ist das Kamerasystem. Huawei verbaut im nova 9 SE eine Vierfach-Kamera mit 108-Megapixel(MP)-Ultra-High-Definition-Sensor, 8-MP-Ultraweitwinkelsensor, 2-MP-Tiefensensor und eine 2-MP-Makrosensor. Das ergibt nicht nur am Papier beeindruckende Werte, sondern liefert in der Praxis Fotos, die man in dieser Preisklasse eigentlich nicht erwarten dürfte. Bei Tageslicht entstehen knackscharfe Bilder mit vielen Details und natürlichen Farben.

Auch in der Nacht muss man das Handy nicht weglegen. Nachtbilder zeigen kleine Schärfe- und Detail-Verluste, das Gesamtbild wirkt aber noch immer gut und Bilder können ohne eigenen Nachtmodus "aus der Hand" geschossen werden, statt ein Stativ benutzen zu müssen. Für viele Motive gefällt zudem das Zusammenspiel von Makro- und Tiefensensor, die Bilder deutlich mehr Details und Tiefe verleihen. An den hauseigenen Foto-König P50 pro kommt man aber nicht heran.

Auch die Ladeleistung ist beeindruckend

Zweites Herzstück ist der Akku – oder vielmehr die Ladeleistung. Mit dem 4.000 Milliamperestunden starken Akku kommen auch Power-Nutzer gut über den Tag und das Gerät ist schneller wieder voll geladen als wohl die meisten Smartphones in dieser Preisklasse. Das geschieht dank des gleich mitgelieferten 66-Watt-Ladegeräts, das den leeren Akku in rund 38 Minuten wieder füllt. Allerdings ist man auf die Kabel-Ladung beschränkt, kabelloses Laden ist beim nova 9 SE nicht dabei.

Und sonst noch? Wi-Fi 802.11a/b/g/n/ac, Bluetooth 5.0, GPS/AGPS/Glonass/BeiDou/GALILEO/QZSS und NFC sind ebenso an Bord des Smartphone mit dem "Star Orbit Ring"-Kameramodul wie das Betriebssystem EMUI 12. Google Mobile Services (GMS) gibt es weiter nicht auf den neuen Huawei-Smartphones, mittlerweile hat Huawei aber seine Huawei Mobile Services (HMS) und den hauseigenen App-Store, die AppGallery, dermaßen gut aufgebaut, dass es auch "ohne Google" funktioniert.

Starkes Smartphone mit Akku- und Foto-Highlights

Neben Diensten wie Huawei Assistant, Huawei Music oder Huawei Video und Huawei AppGallery kann man auch auf App-Alternativen wie Petal Maps, E-Mail und Cloud Drive statt Google-Apps zurückgreifen. Petal Search findet zudem Apps, die nicht in der AppGallery sind. Mittlerweile finden sich so gut wie alle für Österreich wichtigen Apps in der AppGallery, vom Banking über Social-Media- und Messengerdienste bis hin zu Medien, den Rest findet man über Huaweis App-Suchdienste. Quick Apps und Petal Search – letztgenannter Dienst hält sogar wie die hauseigene AppGallery die Anwendungen mit Updates auf dem neuesten Stand – leisten mittlerweile gute Alltagsarbeit.

Was man allerdings weiter tun muss: sich beim Einrichten die gewünschten Apps selbst zusammenstellen. Das Huwai nova 9 SE überzeugt im Test vor allem mit der Kamera und dem Akku. Für Kreative gibt es zudem ein paar nette Spielereien. So ist etwa die kontinuierliche Videoaufnahme mit der Vorder- und der Hauptkamera oder ein Filmen aus zwei Perspektiven gleichzeitig – etwa mit Hauptkamera und Ultraweitwinkel – möglich. Huawei liefert zudem tolle Apps zur Bearbeitung gleich mit. Per Petal Clips beispielsweise lassen sich Videos mit Effekten ausstatten und ganz simpel schneiden.