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Huawei FreeBuds 4i im Test: So gut geht günstig

Huawei hat die vierte Generation seiner In-Ear-Kopfhörer mit den Freebuds 4i vorgestellt. Im Test zeigen sie sich trotz Billigpreis als Klanggranate.

Rene Findenig
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    Starkes Konzept: Einerseits gibt es die neuen Huawei FreeBuds 4i um unter 100 Euro, andererseits hat man Active Noise Cancellation (ANC) verbaut.
    Starkes Konzept: Einerseits gibt es die neuen Huawei FreeBuds 4i um unter 100 Euro, andererseits hat man Active Noise Cancellation (ANC) verbaut.
    Heute

    Huawei wagt bei seinen neuen In-Ears FreeBuds 4i ein gewagtes Experiment. Einerseits gibt es die neuen FreeBuds um unter 100 Euro (in einem Aktionszeitraum sogar um 79 Euro), andererseits hat man Active Noise Cancellation (ANC) verbaut – eine Technologie, die eigentlich nur in weit teurerer Kopfhörer-Hardware zu finden ist. Ein Marketing-Gag etwa? Der "Heute"-Test der FreeBuds 4i zeigt, dass zwar Kompromisse eingegangen wurden, es aber bei der Leistung fast keine Abstriche gibt.

    Doch von Beginn an: Die Kopfhörer haben sich beim Design etwas im Vergleich zu den Vorgängern verändert. Das Lade-Case ist nun oval, fast eiförmig und in schwarzer oder weißer Hochglanz-Optik. Die Kopfhörer darin zeigen ebenfalls einen Hochglanz-Lack und sind mit mit Silikon-Ohrstöpseln ausgestattet. Die Stöpsel werden in drei Größen – S, M und L – mitgeliefert und lassen sich benutzerfreundlich tauschen. Ist die richtige Größe gefunden, sitzen die FreeBuds gut im Ohr.

    Sicherer Sitz und Steuerung per Touch

    Der Sitz im Gehörgang ist sicher, auch beim Laufen fallen sie nicht aus den Ohren. Gleichzeitig tragen sie sich aber auch über mehrere Stunden hinweg nicht unangenehm. Vorsicht ist allerdings bei allzu schweißtreibenden Sportarten, im Regen oder beim Baden und Schwimmen geboten: Etwas Feuchtigkeit halten die Huawei FreeBuds 4i aus, wasserdicht sind sie aber nicht. Top dafür: Durch die glatte Oberfläche und die Silikonpolster lassen sie sich gut und schnell reinigen.

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    Neu ist, dass Huawei seine Touch- und Gestensteuerung nun verstärkt auch in den günstigeren Kopfhörer-Modellen verbaut und auch noch präziser macht. Wer zwei Mal auf einen Kopfhörer tippt, startet Musik und nimmt Anrufe entgegen – oder beendet beides. Legt man den Finger etwas druckvoller auf einen Hörer und hält ihn dort eine kurz Zeit, wird die Geräuschunterdrückung oder der Aufmerksamkeitsmodus gestartet und man kann durch die ANC-Modi wechseln.

    Guter Klang und wenig Störgeräusche

    Die Reaktion der Kopfhörer funktioniert gut, auch wenn man das eine oder andere Mal zwei statt einen Versuch dazu benötigt. Anders als bei den teureren Huawei FreeBuds Pro kann die Lautstärke nicht am Kopfhörer reguliert werden, dazu muss das Smartphone zur Hand genommen werden. Wer die Kopfhörer in Verbindung mit der Huawei-eigenen "AI Life"-App nutzt, bekommt dort nicht nur immer die neuen Updates spendiert, sondern kann auch die Touchsteuerung personalisieren.

    Klanglich können die Huawei FreeBuds 4i durchaus überzeugen. Einen hochwertigen Bass wie bei drei Mal so teuren Kopfhörern darf man nicht erwarten, für den Preis ist die Leistung aber dennoch gut und Standard-Musik kommt laut und klar ins Ohr. Was zudem auffällt: Telefoniert man mit den FreeBuds 4i, stören selbst Windgeräusche kaum, denn vieles filtert eine neue Mikrofon-Technologie heraus. Das war bei vielen der Vorgänger-Modelle noch nicht so stark bemerkbar.

    Starke Active Noise Cancellation

    Eine der großen Stärken der günstigen In-Ears ist überraschend die Active Noise Cancellation. Auch hier darf man nicht den Vergleich mit den Flaggschiffen suchen, die Leistung ist dennoch beeindruckend. Konstante Geräusche wie ein Brummen oder ein Gespräch im Hintergrund werden fast vollständig ausgeblendet, laute "Einzelgeräusche" wie ein Schrei oder eine Auto-Hupe dringen – wenn auch gedämpft – durch. Für Öffi-Fahrten oder im Büro eignet sich das ANC der In-Ears perfekt.

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    Interessant ist auch der Aufmerksamkeits-Modus der FreeBuds 4i. Er lässt sich als einer der ANC-Modi aktivieren und verstärkt dann Umgebungsgeräusche, statt sie auszublenden. Damit müssen die In-Ears selbst bei Gesprächen oder beim Ausstieg aus den Öffis Richtung Straßenverkehr nicht aus den Ohren genommen werden – und man nimmt die Geräusche in der Umgebung sogar noch stärker wahr, als man es ohne getragene Kopfhörer tun würde.

    Fazit: So gut geht günstig

    Stark ausgebaut wurde die Akkuleistung der Kopfhörer. Ohne ANC spielen die FreeBuds 4i knapp über zehn Stunden durchgehend Musik bei mittlerer Lautstärke, mit ANC sind es immerhin noch weit mehr als sechs Stunden. Damit hat sich die Akku-Leistung im Vergleich zu den Vorgänger mehr als verdoppelt. Im Lade-Case stecken zwei zusätzliche volle Ladungen der In-Ears, die Ladezeit gesamt beträgt rund 90 Minuten (zehn Minuten Laden liefert rund vier Stunden Musikgenuss). Das Case besitzt einen USB-C-Anschluss, ein Ladekabel liegt bei. Kabelloses Laden gibt es nicht.

    Neu an Bord ist nun auch Bluetooth 5.2, die Kopfhörer können damit mit so gut wie jedem Smartphone gekoppelt werden. Die Huawei FreeBuds 4i sind eine laute Kampfansage in der Welt der In-Ear-Kopfhörer. Sie setzen mit ihrem starken Akku und der Active Noise Cancellation zu einem sehr niedrigen Preis weit teurere Konkurrenten unter Druck, bei denen ANC erst in den absoluten Spitzenmodellen zu finden ist. Deswegen fällt das Fazit auch überaus positiv aus: Die Huawei FreeBuds 4i zeigen, wie gut günstig geht!