Oberösterreich

Horrende Energiepreise – "Kann kaum mehr heizen"

Die horrenden Energiepreise haben immer gravierendere Auswirkungen auf die Bevölkerung. So auch auf eine Linzerin: "Ich kann kaum mehr heizen."

Beatrix ist 53 Jahre alt. Die Teuerungen machen ihr zu schaffen. Sie kann kaum mehr heizen. (Symbolbild)
Beatrix ist 53 Jahre alt. Die Teuerungen machen ihr zu schaffen. Sie kann kaum mehr heizen. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Beatrix ist 53 Jahre alt. Sie muss mit einer Invaliden-Pension von rund 1.000 Euro im Monat auskommen. Die Teuerungen machen ihr zu schaffen. Miete und Energiekosten seien kaum mehr leistbar, erzählt sie in der Obdachlosen-Zeitschrift "Kupfermuckn".

Zuletzt wohnte die Frau in einem Seniorenheim, das war aber nicht auf Dauer. "Himmel, bin ich erschrocken, als in der Nacht auf einmal Bettwanzen über mein Gesicht krabbelten", berichtet Beatrix.

Sie musste wieder übersiedeln, diesmal in eine winzige Not-Wohnung. Die Enge habe sie aber nicht ausgehalten, die 53-Jährige flüchtete in eine Notschlafstelle in Braunau.

Seit ein paar Monaten lebt sie nun in einer 28-Quadratmeter-Wohnung in Linz. "Statt in einem Bett schlafe ich auf Einwegpaletten mit Matratzen. Und ich heize kaum, da ich mir die Kosten nicht leisten kann", sagt die Frau.

Ohne die Hilfe von sozialen Einrichtungen würde sie schon lange nicht mehr über die Runden kommen. "Aufgrund meines geringen Einkommens bin ich auf soziale Einrichtungen angewiesen", erzählt sie.

Beatrix muss mit rund 1.000 Euro Invaliden-Pension im Monat auskommen. Sie schläft nicht in einem Bett, sondern auf Holz-Paletten.
Beatrix muss mit rund 1.000 Euro Invaliden-Pension im Monat auskommen. Sie schläft nicht in einem Bett, sondern auf Holz-Paletten.
Kupfermuckn

Zu Mittag isst die 53-jährige Linzerin in der Caritas-Wärmestube. Dort kostet eine warme Mahlzeit 50 Cent. Ihr Frühstück holt sie sich täglich beim "Of(f)'nstüberl" der Diakonie. "Das sättigt mich gut, da es sehr reichlich ist", erzählt sie begeistert.

Und auch ihre Einkäufe erledigt die Frau in einem sogenannten "SOMA"-Markt. Die Sozialmärkte bieten Menschen mit niedrigem Einkommen eine günstige Einkaufs-Möglichkeit.

Fallen größere Anschaffungen an – etwa eine Waschmaschine oder ein Sofa –, sucht die Frau im Internet nach Gratisangeboten. 

Sie blickt dennoch positiv in die Zukunft. Eines weiß Beatrix: "In einer Notschlafstelle möchte ich nicht mehr landen."

"Nerven liegen blank" – mehr Gewalt wegen Teuerung

Die Teuerungen haben auch eine Auswirkung auf das Gemüt der Konsumenten. Eine neue Studie zeigt jetzt: Immer öfter wird im heimischen Handel und im Dienstleistungs-Sektor ein aggressives Verhalten an den Tag gelegt.

Die ÖBB vermelden etwa eine Zunahme der tätlichen Angriffe auf ihre Bediensteten. Und der Flughafen Wien-Schwechat startet derzeit eine Kampagne gegen aggressive Gäste.

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