Untersuchung

Horner schweigt, F1-Rivale nimmt kein Blatt vor Mund

Trotz einer laufenden Untersuchung gegen seine Person ist Christian Horner weiterhin Red-Bull-Teamchef. 

Sport Heute
Horner schweigt, F1-Rivale nimmt kein Blatt vor Mund
Red-Bull-Teamchef Christian Horner.
Imago Images

Eine enge Mitarbeiterin erhob zuletzt schwere Vorwürfe gegen den längstdienenden Teamchef in der Formel 1, von "grenzüberschreitendem Verhalten" ist die Rede. Diese Vorwürfe wurden am 5. Februar bekannt. Und auch gleich von der Bullen-Zentrale in Fuschl bestätigt. Man nehme die Vorwürfe sehr ernst, erklärte der österreichische Energydrink-Hersteller. 

Red Bull beauftragte deshalb einen unabhängigen Anwalt, um die Vorwürfe zu untersuchen. Horner wurde am 9. Februar über acht Stunden lang vom mit der Aufarbeitung des Falles betrauten Anwalt befragt. Die Ergebnisse der Untersuchung sind aber noch nicht bekannt. Deshalb durfte der Brite auch vorerst im Amt bleiben. Horner war nicht nur im Rahmen der Vorstellung des neuen RB20 in der Red-Bull-Fabrik in Milton Keynes anwesend, sondern auch während der dreitägigen Testfahrten, die am Mittwoch starteten. Und meldete sich in einer Medienrunde am Donnerstag zu Wort, wenngleich Horner kaum etwas sagte. 

Michael Schumacher herzt den kleinen Max Verstappen

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    Michael Schumacher herzt den kleinen Max Verstappen.
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    Screenshot Netflix

    Horner schweigt

    Die Spannung war in Sakhir jedenfalls groß, der Pressekonferenzraum gut gefüllt. Doch Horner selbst zeigte sich zunächst wortkarg, zumindest in Bezug auf die Untersuchung. "Wie Sie alle wissen, läuft gerade eine Untersuchung. Ich bin Teil dieser Untersuchung und deshalb – es tut mir leid – kann ich mich nicht dazu äußern", wischte der Red-Bull-Teamchef die Frage nach seiner Sicht der Dinge beiseite. "Ich denke, alle hätten gerne eine schnelle Lösung. Aber ich habe im Moment nicht die Freiheit, darüber zu sprechen", so Horner weiter. Für Horner gilt die Unschuldsvermutung. 

    McLaren-Boss Zak Brown, der ebenso Teil der Medienrunde war, nahm sich hingegen kein Blatt vor den Mund. "Die Anschuldigungen sind extrem ernst. McLaren und alle Männer und Frauen bei McLaren halten sich an die höchsten Standards – Vielfalt, Gleichheit und Inklusion sind uns extrem wichtig, genauso wie unseren Partnern und allen in der Formel 1", meinte Brown. "Die Red Bull GmbH. hat offensichtlich eine Untersuchung eingeleitet. Wir hoffen, dass dies auf sehr transparente Weise gehandhabt wird. Sie müssen es schnell lösen, was auch immer die Schlussfolgerung ist, dass diese auf eine transparente Art und Weise gezogen wird", meinte der McLaren-Boss weiter. 

    Horner: "Man muss Red Bull applaudieren"

    Deutlich offensiver und angriffiger war der Brite dann, als er die künftig verstärkte Zusammenarbeit zwischen Red Bull und dem Schwesternteam Racing Bulls verteidigte. Das ehemalige Alpha-Tauri-Team wird künftig so viele Teile vom Weltmeister-Rennstall übernehmen, wie es das Reglement hergibt. Dass beide demselben Besitzer gehören, Red Bull beide Teams kontrolliert, sorgt mit zunehmendem Erfolg der Rennställe für Kopfschütteln. Allen voran beim McLaren-CEO Brown, der sich als besonders großer Kritiker des Konstrukts zeigte.

    Etwas, das Horner so nicht stehenlassen wollte. "Ich verstehe die Aufregung nicht, ich verstehe den Wirbel, der da gemacht wird, nicht. Ich denke, dass man Red Bull für die Unterstützung und das Bekenntnis und die Jobs, die sie sichern, applaudiert sollte. Sie haben diese in guten wie in schlechten Zeiten besichert." 

    red
    Akt.