Formel-1-Krach
Horner mit Verstappen-Seitenhieb, Wolff kontert
Ein Streit zwischen Red-Bull-Boss Christian Horner und Jos Verstappen, Vater von Dreifachweltmeister Max, dominiert die Schlagzeilen in Spielberg.
Bei Red Bull hängt wieder der Haussegen schief – und das ausgerechnet beim Heimspiel in Spielberg. Im Fokus steht eine Auseinandersetzung zwischen Jos Verstappen und Red-Bull-Teamchef Horner.
Der Niederländer sollte eigentlich im Rahmen einer Legendenparade den RB8 aus dem Jahr 2012 fahren. Doch der Ex-Formel-1-Pilot entschied sich, an der Legenden-Parade nicht teilzunehmen. Dafür machte der Vater des Dreifach-Weltmeisters Max Verstappen Horner verantwortlich. Der Red-Bull-Teamchef habe demnach versucht, die Teilnahme des 52-Jährigen an der Parade zu verhindern. "Wie kindisch kann man sein? Es sollte Filmaufnahmen geben, mit einer Drohne. Aber Horner wollte, dass ich nicht gefilmt werde. Ich bin fertig mit ihm, das ist ein Kindergarten. Ich hätte dann schon fahren dürfen, aber ich habe abgesagt. Das sagt genug über ihn aus", meinte Papa Verstappen.
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Horner hingegen war bemüht, seine Hände in Unschuld zu waschen. "Die Legendenparade ist die Angelegenheit der Veranstalter. Von meiner Seite hat es da kein Veto oder irgendetwas gegeben."
Mercedes-Gerücht um Verstappen
Schon monatelang schwelt ein Streit zwischen dem Vater des Dreifach-Weltmeisters und dem nun mächtigen Red-Bull-Boss. Spätestens seit den öffentlich bekannt gewordenen Belästigungsvorwürfen einer engen Mitarbeiterin gegen Horner. Verstappen Senior hielt sich seither mit Verbal-Attacken gegen den Briten nicht zurück. Horner wird von den thailändischen Red-Bull-Mehrheitseigentümern gestützt. Der Konflikt nährte auch Spekulationen, Verstappen könnte das Team verlassen und zu Mercedes wechseln, wo noch ein Nachfolger für Lewis Hamilton, den es am Jahresende zu Ferrari zieht, gesucht wird.
Horner-Seitenhieb, Wolff kontert
Der 26-Jährige bekannte sich derweil in seiner Medienrunde am Donnerstag deutlich zu den Bullen, bestätigte, auch nächstes Jahr im Red Bull zu sitzen. "Max hat nur bestätigt, was für uns sowieso klar war", meinte der Red-Bull-Boss. Danach konnte sich Horner einen Seitenhieb in Richtung Mercedes und Teamchef Toto Wolff nicht verkneifen. "Es ist die Frage, wer diese Lücke füllt, aber das ist sicher nicht Max Verstappen", unterstrich Horner, meinte mit Blick auf seinen langjährigen Rivalen Wolff: "Wenn er einen Verstappen will, dann kann er Jos haben."
Eine Stichelei, die beim "Silberpfeil"-Boss nicht gut ankam. "Ich habe das gar nicht gehört, das ist einfach nur dumm", konterte der Österreicher bei "Sky", schob dann etwas pragmatisch hinterher: "Wenn wir ein schnelles Auto haben, dann wollen schnelle Fahrer bei uns fahren."
Fakt ist: Verstappens Vertrag bei den Bullen läuft noch bis 2028, hat allerdings mehrere Ausstiegsklauseln. Unter anderem dann, wenn enge Weggefährten das Team verlassen – also etwa Red-Bull-Berater und Verstappen-Förderer Helmut Marko. Wolff und Papa Verstappen waren einst gut befreundet, der Mercedes-Boss sogar drauf und dran, den Niederländer unter Vertrag zu nehmen. Allerdings konnte der Österreicher dem Top-Talent damals kein sofortiges Formel-1-Cockpit verschaffen – im Gegensatz zu Marko.