Opfer mit Messer bedroht

Home Invasion: "Mach auf, sonst bring' ich dich um!"

Ein 16-Jähriger soll einen Jugendlichen mit einem Komplizen zuhause überfallen haben – die Adresse des Opfers wusste er von Chats auf Instagram.
Thomas Peterthalner
09.04.2025, 06:15

Jugendkriminalität ist in Wien ein Problem, die Hemmschwelle für eine Straftat ist bei Minderjährigen oft niedrig – der Strafrahmen meist ebenso. Nun standen am Dienstag (8.4.) ein 16-Jähriger und sein Kumpel (17) vor Gericht. Die Burschen sollen aus Geldmangel gemeinsam einen Bekannten überfallen haben – zuhause, in dessen Wohnung. Kreuzbrav und in frisch gebügelten Hemden schlurften die Jugendlichen Dienstag in den Saal am Wiener Landl. Nur die Handschellen passten nicht ins vermeintlich anständige Bild.

"Abreibung" für Opfer

Die Angeklagten gaben sich unschuldig, doch die Anklage hat es in sich. Am 1. Februar soll der 16-Jährige gemeinsam mit dem mitangeklagten 17-Jährigen das Opfer zuhause überfallen haben, um ihm "eine Abreibung zu verpassen".

Wohnungstüre eingetreten

Als es spät am Abend an der Wohnungstüre  läutete, wollte das Opfer gerade schlafen gehen. Die Verdächtigen sollen die Wohnungstür gewaltsam eingetreten haben. Der 16-Jährige soll  seinen Bekannten in den Würgegriff genommen, ihn in Gesicht und Rippen geschlagen haben. Dann bedrohten sie ihn mit einem Messer, durchsuchten die Wohnung nach Wertgegenständen. Der Plan war denkbar schlecht. Die Verdächtigen fanden keine Wertgegenstände.

"Wo ist dein Geld, wo ist das Gras"

Laut Staatsanwaltschaft war die Tat besonders heimtückisch, da die Burschen nicht davor zurückschreckten, das Opfer in der eigenen Wohnung zu überfallen. Der 16-Jährige soll das Opfer so heftig gewürgt, dass dieses mit Atemproblemen und einer Panikattacke zu Boden ging. Der maskierte und unbekannte Komplize machte Druck, suchte die  Wohnung nach Bargeld und Suchtgift ab. "Wo ist dein Geld, wo ist das Gras?", soll er mehrmals gerufen haben.

Verdächtigen zu "10.000 Prozent" wieder erkannt

"Bitte lass mich los, ich bekomme sonst einen Anfall!", wimmerte das verzweifelte Opfer. Der Jugendliche neigt zu epileptischen Anfällen. Daraufhin wollte das Duo flüchten, doch die Türe klemmte. "Mach sofort die Türe auf, sonst bringe ich Dich um!", soll der 16-Jährige daraufhin dem am Boden liegenden Burschen gedroht haben. Das Messer nahmen die Verdächtigen wieder mit.

Das Opfer gab an, den 16-jährigen Verdächtigen zu "10.000 Prozent" wieder zu erkennen. Die Angeklagten gaben an, am Tatort gewesen zu sein. Es sei aber kein Überfall gewesen. "Ein Freispruch geht sich aus", so Strafverteidiger Roland Friis. Die Verhandlung wurde am Dienstag vertagt, ein neuer Termin steht noch nicht fest. Die Unschuldsvermtung gilt!

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