Niederösterreich

Hohe Stromkosten! Bauern wollen jetzt Spezial-Tarife

Tierhaltung und Gemüseanbau sind energieintensiv. Damit Bauern sich nicht "ausbrennen", will man nun Spezial-Tarife für Strom.

Isabella Nittner
Landwirte haben einen hohen Energieverbrauch. 
Landwirte haben einen hohen Energieverbrauch. 
Getty Images/iStockphoto

Die Jahresabrechnungen für Strom liegen immer noch vielen Österreichern im Magen, Nachzahlungs-Aufforderungen über mehrere tausend Euro flatterten die letzten Monate in die Postkästen der Kunden.

Und auch viele Landwirte wissen aufgrund der enormen Stromkosten nicht weiter. Insbesondere Tierhaltungsbetriebe oder Betriebe mit Bewässerungssystemen hätten einen enormen Energiebedarf, machen nun Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager und der niederösterreichische Landesvize Stephan Pernkopf (beide ÖVP) aufmerksam.

"Maßgeschneiderte Strompreis-Modelle"

Von den Energieversorgern fordert man deshalb Spezial-Tarife. Die Politiker nennen es "maßgeschneiderte Strompreis-Modelle". "Die bäuerlichen Betriebe brauchen dringend entsprechende Strompreismodelle, die auf die betriebliche Situation abgestimmt sind. Unsere produzierenden Betriebe brauchen die Sicherheit, bei weiteren Strompreisschwankungen auf faire Konditionen setzen zu können", so Schmuckenschlager und Pernkopf in einer Aussendung.

Stephan Pernkopf (li.) und Johannes Schmuckenschlager (re., am Bild mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner) fordern Spezial-Stromtarife für Bauern
Stephan Pernkopf (li.) und Johannes Schmuckenschlager (re., am Bild mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner) fordern Spezial-Stromtarife für Bauern
NLK Filzwieser

Die Bauernschaft sei immer ein verlässlicher Partner, wenn es um darum geht, Grund und Boden für Leitungsverlegungen zur Verfügung zu stellen, nun mahne man die Kollegialität auch von Seiten der Energieversorger ein.

Transparenz gefordert

"Nunmehr benötigen wir ein maßgeschneidertes Tarifmodell. Auch hier können wir als Landwirtschaft etwas bieten. Häufig ist es möglich den Stromverbrauch in Zeiten zu verlegen, in denen ein Überangebot an Strom am Markt besteht. Von einem Modell mit einem günstigeren Preis an Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende können auch die Energieversorger selbst und vor allem die EVN als traditioneller und größter Anbieter in Niederösterreich profitieren", schlägt man vor. Die Zeit dränge jedenfalls, viele Landwirte sähen sich bereits gezwungen, ihren Stromanbieter zu wechseln.

Auch eine Anpassung der Preise an die Marktentwicklung wird eingemahnt, ebenso wie Transparenz bei der Preisgestaltung.

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