Salzburg

Hohe Strafen drohen – Ermittlungen gegen Anti-Impf-Cafe

Weil Geimpfte keinen Zutritt haben und es Mängel bei den Hygienemaßnahmen geben soll, drohen einem Bioladen in Strobl nun hohe Geldstrafen.

Leo Stempfl
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In dem Café in Salzburg bekommen nur Nichtgeimpfte Kaffee und Kuchen.
In dem Café in Salzburg bekommen nur Nichtgeimpfte Kaffee und Kuchen.
istock/ Symbolbild

Wer geimpft ist, darf in diesem Cafe zwar ein Getränk bestellen. Trinken darf er das vor Ort aber nicht. Die Inhaberin betreibe "aktiven Gesundheitsschutz", heißt es in einer Bewertung. "Wer keine Lust auf Verschwörungstheorien, Impfschwurblereien und Wissenschaftsleugnerei hat, sollte den Laden meiden" in einer anderen. "Wurde verwiesen weil ich geimpft bin, unglaublich" schreibt ein anderer. Doch es gibt auch positive Stimmen: "Das ist ein Bioladen. Der mRNA Impfstoff kommt aus einem Genlabor. (...) Daher verstehe ich die Geschäftsfrau. Genmanipulation und Bioladen passt nicht zusammen."

"Unvaccinated only"

Die Rede ist von einem Gasthaus/Bioladen/Cafe in Strobl am Wolfgangsee, Salzburg. Die Betreiberin verweist geimpfte Personen dem Lokal, man wisse ja nicht, welche Gefahr von ihnen ausgehe. Vor dem Eingang steht ein Schild: "unvaccinated only – Wir nehmen an dieser Studie nicht teil." Bei vielen sorgte das für Unmut, sogar langjährigen Stammgästen wurde der Besuch verweigert – auch "Heute" berichtete.

Nun äußert sich die zuständige Gesundheitsbehörde – vertreten durch die Flachgauer Bezirkshauptfrau Karin Gföllner – in der "Kronen Zeitung". Bei der ersten Beschwerde musste sie noch schmunzeln und reagierte ungläubig. Doch nach und nach häuften sich die negativen Berichte, das wahre Ausmaß des Problems kam hervor.

Macht durch Reaktion

Zwar steht es grundsätzlich jedem Betreiber frei, mit welchen Personen er oder sie Geschäfte macht und mit wem nicht (schließlich kann man ja auch in ein anderes Cafe gehen). Doch so oder so gibt es in der Gastronomie immer noch Corona-Maßnahmen, die es einzuhalten gilt: Maskenpflicht, Registrierung, 3G. Dahingehend wurde das Lokal in den vergangenen Wochen mehrere Male kontrolliert, so Gföllner.

Offenbar war dabei nicht alles in Ordnung. Mittlerweile würden laut der "Kronen Zeitung" mehrere Anzeigen vorliegen. Auch Verwaltungsstrafverfahren laufen bereits, es drohen empfindliche Geldstrafen von bis zu 3.600 Euro.

Für eine Reaktion war sie nicht zu erreichen, auf ihrem Facebook-Profil ist auch ein Hinweis zur Begründung zu finden: "Reg dich nicht auf, über Menschen oder Situationen, beide sind machtlos ohne deine Reaktion", steht auf einem geteilten Bild.