Wirtschaft

Hoffnung groß: So kann die Inflation gebremst werden

Die EZB ringt sich dazu durch, den Leitzinssatz wieder anzuheben, dadurch dürfte die Inflation sinken. Energie könnte bald wieder leistbarer werden.

Tobias Kurakin
In Europa steigen die Preise für Energie und Produkte rasant. (Symbolbild)
In Europa steigen die Preise für Energie und Produkte rasant. (Symbolbild)
iStock

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nun nach langem Zuwarten wieder begonnen, die Leitzinsen anzuheben. Seit der Finanzkrise 2008/09 lagen diese bei null Prozent, damit ist jetzt Schluss. Wirtschaftswissenschaftler haben jetzt die Hoffnung, dass mit dem gehobenen Leitzinssatz die Inflation wieder zu sinken beginnt.

USA sind bereits vorgeprescht

Während die US-amerikanische Fed bereits in den vergangenen Monaten mit einer Zinserhöhung vorpreschte, blieb die EZB verhalten. Erst seit Kurzem wurde bekannt, dass eine Zinserhöhung auf 0,25 Prozent oder gar 0,5 Prozent nun im Bereich des Möglichen liege.

Ziel der Zentralbank ist es nun, mittels der Zinserhöhung das Leben für die Bevölkerung wieder leistbar zu machen und der angestrebten Inflationsrate von maximal zwei Prozent im Jahr wieder näherzukommen. Mit einer Erhöhung der Zinsen würde die Nachfrage unmittelbar gedämpft werden, weil damit die Finanzierungskosten für private Haushalte und Unternehmen steigen. Dadurch sollen nicht nur die Energiepreise wieder sinken, sondern auch die Inflationsrate.

Laut einer ersten Berechnung von deutschen Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern könnten die Energiepreise dadurch alleine bereits wieder um vier Prozent fallen. Eine negative Begleitmaßnahme könnte jedoch sein, dass die Industrieproduktion durch steigende Zinsen gebremst wird – ein Ansteigen der Arbeitslosenrate kann dem wiederum folgen.

Wirtschaftlich ohnehin stark in der Krise befindliche Länder könnte die Zinserhöhung ebenfalls hart treffen. Dabei ist neben südosteuropäischen Ländern vor allem Italien zu nennen, das derzeit auch durch eine politische Krise geht. Der ehemalige EZB-Präsident und hoch angesehene Ministerpräsident Mario Draghi hat seinen Rücktritt verkündet und damit das Land in unsichere Zeiten zurückgeworfen, aus denen er sie einst rettete.

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com