15 Jahre heute.at
Hochzeit, Gehalt – das neue Leben des Sebastian Kurz
Der jüngste Altkanzler aller Zeiten verdient jetzt fast eine Million Euro. Im Sommer will er in NÖ heiraten, erfährt "Heute". Was er sonst noch plant.
Er war der erste Kanzler des Internet-Zeitalters. Eine Million Fans folgen Sebastian Kurz auf Facebook; als einziger Politiker stellte er sich den Instagram-Fragen der "Heute"-Leser. Er gab bereitwillig Video-Interviews und stolperte letztlich über seine zu flinken SMS-Finger – Stoff für unzählige "Breaking News"-Pushnachrichten von "Heute".
Kurz schweigt
Am öftesten angeklickt wurde jene, als er am 2. Dezember von allen politischen Ämtern zurücktrat – nach ziemlich genau zehn Jahren Regierungstätigkeit, mit 35. Jüngster Staatssekretär war er gewesen. Jüngster Minister. Jüngster Kanzler. Jetzt ist Kurz jüngster Altkanzler aller Zeiten. Einen neuen Job hat er, obwohl in der Chat-Causa als Beschuldigter geführt, bereits gefunden.
Er heuerte als Global-Stratege bei Tech-Milliardär und Trump-Fan Peter Thiel an. Er sei sehr motiviert, erzählen enge Weggefährten "Heute". Sebastian Kurz selbst möchte vorerst keine Interviews geben. "Seid mir nicht böse, aber ich konzentriere mich jetzt voll auf meine neuen Aufgaben – beruflich und privat", beantwortet er eine Anfrage anlässlich des 15-Jahr-Jubiläums von "Heute" gewohnt höflich, aber bestimmt.
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Konstantins Taufe steht an
Sohn Konstantin – sein erstes Kind – ist drei Monate alt. Susanne, die Langzeit-Lebensgefährtin des Ex-Politstars, befindet sich in Karenz und kümmert sich um den Kleinen. Unterstützung bekommt sie von der Familie – Sebastian Kurz’ Eltern wohnen in Meidling, nur einen Steinwurf entfernt. Demnächst wird Kurz junior getauft. Kein Medienevent, die Feier soll im engsten Familienkreis stattfinden.
Hochzeit im Waldviertel
"Und im Sommer dürften Susanne und Sebastian dann endlich heiraten", plaudert ein langjähriger Freund aus. Bisher haben sich sämtliche Hochzeitsgerüchte als falsch herausgestellt. Das Loisium in der Südsteiermark geisterte wiederholt durch die Medien. Die Zeremonie wird in Niederösterreich abgehalten, erfährt "Heute". "Sebastian ist seit Kindheitstagen eng mit dem Waldviertel verwurzelt und hat auch als Politiker viel Zeit dort verbracht." Außerdem lebt seine betagte Oma dort.
Neue Vorwürfe
Wie aber verbringt Sebastian Kurz jetzt seine Tage? "Er ist noch immer ein Workaholic", heißt es aus ÖVP-Kreisen. Und er hat auch in Wien ein Büro, um seine Amtszeit aufzuarbeiten. Nahezu täglich kommen neue ungustiöse SMS samt Postenschacher-Vorwürfen ans Licht – ihm blüht deshalb ein Auftritt vor dem Untersuchungsausschuss, der mutmaßliche Korruption türkiser Politiker durchleuchten möchte. Erst am Donnerstag war die mit Spannung erwartete Aussage der ebenso beschuldigten Meinungsforscherin publik geworden. Kurz' Fans stören sich offenbar nicht daran und schicken Selfies mit Kurz – sie zeigen ihn am Flughafen, in Lokalen, beim Spaziergang mit Susanne und Konstantin in Schönbrunn, bei Ikea.
„"Sebastian pendelt zwischen Wien und den USA, manchmal begleiten ihn Susanne und Konstantin."“
Beim Pasta-Date (ohne Konstantin) in Hietzing trägt er Jeans, Pullover, Daunenjacke und eine Wollhaube. Im Student Style fügt er sich optisch gut in die USA, seine neue Wirkungsstätte. Los Angeles und Miami sind derzeit sein Hauptziel, neben Dubai. Er ist in der Investmentbranche mit Fokus auf Technologie und erneuerbare Energien tätig und nützt sein hochkarätiges Netzwerk. Selbst habe er noch keine Immobilie in den USA erworben, erzählen Vertraute: "Sebastian pendelt und versucht, die Wochenenden mit der Familie zu verbringen. Wenn er länger im Ausland bleibt, begleiten ihn Susanne und Baby."
Bis zu 1 Million € Gehalt
"Hie und da ein Gin Tonic in einer Rooftop-Bar, aber ein Partytiger war er noch nie." Sein Jahreseinkommen soll bei rund einer Million Euro liegen. Als Kanzler verdiente er circa ein Drittel. Für die Abwicklung gründete Kurz unlängst eine Firma, die SK Management GmbH (Einlage: 35.000 Euro) im Waldviertel. Er möchte weiter Steuern in Österreich zahlen und künftige wirtschaftliche Tätigkeiten in der GmbH verwalten – etwa, wenn er selbst in Start-ups investiere oder Vorträge halte. Demnächst sollen noch Verwaltungsrats- und Aufsichtsratsmandate dazukommen. Kurz wurde wiederholt in der Schweiz und in Deutschland gesehen.