Griechenland

Hitzetote – bereits 6 Touristen im Juni gestorben

Temperaturen von bis zu 45 Grad machten zuletzt den Menschen in Griechenland zu schaffen. Sechs Urlauber starben bereits, weitere werden vermisst.

Heute Life
Hitzetote – bereits 6 Touristen im Juni gestorben
Touristen in Griechenland lassen sich trotz Hitzerekord nicht von Wanderungen und Sightseeing abhalten.
Socrates Baltagiannis / dpa / picturedesk.com

Nicht nur Österreich wird von einer Hitzewelle überrollt. In Griechenland wurden zuletzt Temperaturen um die 45 Grad Celsius gemessen. "Diese Hitzewelle wird in die Geschichte eingehen", sagte der Meteorologe Panagiotis Giannopoulos im öffentlich-rechtlichen Sender ERT. Es sei das erste Mal, dass die Hitze so früh komme.

Die griechischen Behörden haben aufgrund dessen die Menschen im Land zur Arbeit von zu Hause aufgerufen, Schulen bleiben teilweise geschlossen. Der Zivilschutz rät, sich nicht in der Sonne aufzuhalten, die Fensterläden zu schließen, ausreichend zu trinken und nur leicht zu essen. Von Alkohol und Sport im Freien wird abgeraten.

Touristen sterben Hitzetod

Empfehlungen, die sich die Griechen zu Herzen nehmen. Die Straße meiden und Mittagsschlaf halten. Viele Touristen unterschätzen die Gefahr jedoch und brechen trotz Warnungen zu Wanderungen auf. Seit Anfang Juni kamen deshalb bereits mindestens sechs Urlauber in der Hitze ums Leben – weitere werden vermisst.

Bei den Hitzeopfern handelte es sich laut Medienberichten ausnahmslos um Menschen zwischen 55 und 80 Jahren. Darunter ein bekannter Journalist aus Großbritannien.

Wandern in der Hitzewelle ist lebensgefährlich

Nachdem der BBC-Moderator Michael Mosley Anfang Juni auf der griechischen Insel Symi als vermisst gemeldet worden war, wurde Tage später seine Leiche gefunden. Der 64-Jährige war bei 40 Grad Celsius offenbar vom Weg abgekommen. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen den Briten, wie er mühsam einen Abhang hinabkletterte. Anschließend soll er unter Erschöpfung zusammengebrochen sein - nur wenig Meter entfernt von einem beliebten Strand sowie einem Restaurant.

Sport bei Hitze – das musst du beachten

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    Viel trinken ist die Devise! Um einen Kreislaufkollaps zu vermeiden, am besten Wasser oder verdünnte, ungezuckerte Fruchtsäfte (kein Sirup!). Gut eignet sich Apfelsaft gespritzt. Der füllt die Elektrolyte wieder auf, die wir beim Schwitzen verlieren. Wichtig: Die Flüssigkeit regelmäßig portionsweise in kleinen Schlucken trinken und nicht alles auf einmal.
    Viel trinken ist die Devise! Um einen Kreislaufkollaps zu vermeiden, am besten Wasser oder verdünnte, ungezuckerte Fruchtsäfte (kein Sirup!). Gut eignet sich Apfelsaft gespritzt. Der füllt die Elektrolyte wieder auf, die wir beim Schwitzen verlieren. Wichtig: Die Flüssigkeit regelmäßig portionsweise in kleinen Schlucken trinken und nicht alles auf einmal.
    Getty Images

    Auf der griechischen Insel Kreta kam ein 80 Jahre alter Tourist aus Belgien beim Wandern ums Leben. Seine Leiche wurde nahe einer archäologischen Stätte gefunden. Auf Samos wurde ein 74 Jahre alter Niederländer tot in einer Schlucht aufgefunden, nachdem er zu einer dreistündigen Wanderung aufgebrochen war. Ein 67-jähriger niederländischer Tourist erlag bei einer Wanderung in der Mylon-Schlucht auf Kreta einem Herzinfarkt. Eine 70-jährige Urlauberin aus Frankreich brach bei einer Gruppenwanderung auf derselben Insel zusammen. Auch auf der Insel Matraki starb ein 55-jähriger Urlauber aus den USA während einer Wanderung. Seine Leiche wurde an einem Strand gefunden. "Es scheint, dass er vom Meer angespült wurde", so eine Polizeisprecherin zur "New York Times".

    Mehrere Urlauber werden vermisst

    Mehrere Touristen werden derzeit außerdem vermisst. Auf der Insel Amorgos etwa wird seit rund einer Woche der 59 Jahre alte US-Amerikaner Albert Calibet gesucht, der zu einer Wanderung aufgebrochen war.

    Auf Sikinos werden zwei französische Touristinnen vermisst. Nach den 73 und 64 Jahre alten Frauen suchen Freiwillige, Feuerwehrleute und ein Polizeiteam von der nahe gelegenen Insel Ios. Die ältere der Frauen schickte ihrer Unterkunft einen Hilferuf. Sie sei hingefallen und fühle sich unwohl, schrieb sie laut dem Portal "Keep Talking Greece". Dazu schickte sie ein Foto von sich, das sie auf dem Rücken liegend zeigte. Als der Hotel-Besitzer nach dem Ort fragte, erhielt er keine Antwort mehr. Das Handy der Frau war aus, die andere hatte ihr Telefon in der Unterkunft gelassen.

    red
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