Oberösterreich
Lebensgefahr! So schnell wird das Auto zur Hitzefalle
Die Warnung ist eindringlich: Selbst für kurze Zeit sollten Tiere im Sommer nie allein im Auto zurückgelassen werden. Die Folgen können böse sein.
Die ersten warmen Sonnenstrahlen reichen, und Vierbeinern wird im Pkw zu heiß. Schon ein kurzer Einkauf kann für den wartenden Hund unglaublich schnell zur tödlichen Falle werden, so die Experten der Pfotenhilfe Lochen (Bez. Braunau). Der Grund: Tiere schwitzen anders als wir Menschen und erleiden daher viel schneller einen Kreislaufkollaps.
Panik, Hirnschäden, Tod
"Selbst wenn das Fenster einen Spalt geöffnet ist, können die Temperaturen im Innenraum eines geparkten Fahrzeugs binnen weniger Minuten stark steigen", erklärt die Chefin des Gnadenhofs, Johanna Stadler. Die Folgen: Panik beim eingesperrten Hund und im schlimmsten Fall schwere Hirnschäden oder sogar der Tod des Tieres. Stadler: "Auch ein vermeintlicher Schattenparkplatz kann nach einigen Minuten in der prallen Sonne liegen."
Ein Mitarbeiter der Pfotenhilfe hat den Selbstversuch gewagt – und nach nur 25 Minuten bei über 50 Grad beinahe einen Kreislaufkollaps erlitten. Hier geht's zum Video.
Hunde bekommen in noch viel kürzerer Zeit ernsthafte Probleme. Bellos können nicht schwitzen, um sich damit selbst ein wenig abzukühlen.
Tipps für den Notfall
Die Pfotenhilfe weiß, was Tierfreunde tun können, wenn sie einen eingesperrten Hund entdecken: Handelt es sich um einen Geschäftsparkplatz, kann man den Lenker ausrufen lassen. Oft hilft es auch, andere Passanten auf das Tier aufmerksam zu machen.
Ein weiterer Tipp: die Situation per Foto und Video dokumentieren. Und: Sollte der Besitzer rechtzeitig zurückkehren, kann man ihn über die Gefahren der Innenraumhitze aufklären.
Wenn sich der Hund nicht binnen weniger Minuten befreien lässt: die Polizei rufen. Im Notfall muss auch die Zerstörung der Scheibe in Erwägung gezogen werden. Sachen kann man ersetzen, Leben nicht, betont die Organisation.
Vollkommen ausgeliefert
Ein weiterer Unterschied: Menschen haben die Möglichkeit, das Auto jederzeit zu verlassen. Eingesperrte Hunde hingegen sind der verheerenden Situation vollkommen ausgeliefert. Sie können sich nur in den ersten paar Minuten durch Hecheln, Bellen oder Winseln bemerkbar machen. Aber schon nach kurzer Zeit werden sie apathisch und fallen nicht mehr auf.
So kann man einem überhitzten Hund helfen:
Den Hund behutsam abkühlen und wenn möglich schnell in den Schatten bringen.
Da das Tier stark dehydriert ist, braucht es dringend richtig temperiertes Wasser. Es darf auf keinen Fall kalt sein.
Feuchte Umschläge an Beinen und Pfoten helfen: Die Verdunstung des Wassers hilft dabei, die Körpertemperatur zu senken.
Reagiert der Hund nicht und kann nicht mehr selbst trinken, muss er auf der Stelle zum Tierarzt. Die fehlende Flüssigkeit wird dann über Infusionen zugeführt.
Alten und kranken "George" zurückgelassen
Hund "George" hört und sieht schon recht schlecht. Sein Besitzer setzte ihn vor kurzem einfach aus, überließ ihn seinem Schicksal.
Der kleine Vierbeiner wurde rechtzeitig entdeckt und zu den Tierschützern gebracht, die ihn sofort einem gesundheitlichen Check unterzogen. Er sitzt nun in Brunn am Gebirge (Bez. Mödling) und sucht nach liebevollen neuen Besitzern.