"Wäre nicht so gescheit"
Hirscher krank! Ex-Boss rät von Start in Sölden ab
Marcel Hirscher musste am Montag einen geplanten Auftritt bei ServusTV absagen. Peter Schröcksnadel hat am Comeback in Sölden seine Zweifel.
Ski-Legende Marcel Hirscher kehrt in den Weltcup zurück. Der Plan sieht vor, dass der 35-Jährige am 27. Oktober beim Auftakt-Riesentorlauf in Sölden am Start steht. Eine entsprechende Wildcard wurde bei der FIS beantragt.
Aber: Der Annaberger erlitt in der Vorbereitung einen Rückschlag. Hirscher ist erkrankt, musste daher am Montag einen geplanten Auftritt bei ServusTV kurzfristig absagen. Wackelt das Comeback?
Geht es nach Ex-Kollege und Kumpel Reinfried Herbst, könnte es zumindest nach hinten verschoben werden. "Val d'Isere (14. Dezember, Anm.) wäre als Einstieg noch perfekter, das würde besser passen." Den Grund liefert Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel nach. "Sölden ist eines der schwierigsten Rennen. Es wäre nicht so gescheit, dort zu starten. Besser wäre, wenn es Schwung auf Schwung geht. Aber Marcel weiß genau, was er tut. Wenn er startet, ist er so weit."
Wie gut wird Hirscher im WM-Winter abschneiden? "Ich trau ihm im Slalom das Stockerl zu", sagt Herbst. "Im Riesentorlauf wird es einen Tick schwieriger." Gerüchte, der einstige Branchen-Primus habe im Training Probleme, kommentiert der 45-Jährige wie folgt: "Marcel hat immer den Ball flach gehalten und wird das noch immer tun. Wichtig ist, dass man von ihm nicht alles erwartet im ersten Rennen. Er muss sich herantasten."
Hirscher fährt künftig für die Niederlande. Schröcksnadel versteht den Schritt. "Er hat sich von den ÖSV-Strukturen befreit, da kann man ihm nur gratulieren. Er bereitet sich mit seinem eigenen Team akribisch vor. Er hat das sehr geschickt gemacht." Der Rückkehrer selbst hat den Verbandswechsel vor einigen Wochen unter anderem damit begründet, dass er keinem rot-weiß-roten Talent einen Platz wegnehmen wolle. Schröcksnadel: "Hätte er nicht. Er ist so gut, der wäre vorne weggefahren und deshalb hätten andere daheim bleiben müssen."
Auf den Punkt gebracht
- Marcel Hirscher, der für ein Comeback im Weltcup in Sölden geplant war, musste aufgrund einer Erkrankung einen Auftritt bei ServusTV absagen, was Zweifel an seinem Start aufkommen lässt
- Ex-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und Ex-Kollege Reinfried Herbst raten zu einem späteren Einstieg, da Sölden als eines der schwierigsten Rennen gilt und Hirscher sich erst wieder herantasten muss