Wildtiere
Hilfe für "Pooh" den Bären kam gerade noch rechtzeitig
Mehr als zwei Jahre wurde Malaienbär "Pooh" als Haustier auf nur drei Quadratmeter gehalten. Nun darf er bald erstmals Gras unter den Pfoten spüren.
Gitterstäbe rundherum. Gitterstäbe oben. Gitterstäbe unten. Der kleine "Pooh" wurde als illegales Haustier gehalten und mehr als zwei Jahre lang auf dem Dach eines Wohnhauses in der vietnamesischen Stadt Long Dien in einen Käfig gesperrt. Sein Leben bestand aus einem stundenlangen Hin und Her auf nur drei Quadratmetern. Glücklicherweise konnte die "Welttierschutzgesellschaft" gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation Free the Bears (FTB) den Jungbären retten und ihm nun die verdiente zweite Chance in einem Schutzzentrum geben.
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Ehemalige "Galle"-Bären
Bei den meisten Bären, die diese Organisationen in den vergangenen Jahren in Vietnam retten konnten, handelte es sich um ehemalige „Galle-Bären“, die auch nach dem 2005 eingeführten Verbot des Handels mit Bärengalle bei ihren Halter verblieben. Die Geschichte von "Pooh" ist allerdings eine andere - er wurde tatsächlich illegal als Haustier gehalten.
Malaienbär
Der Malaienbär wird auch "Sonnenbär" genannt und lebt in Südostasien. In freier Wildbahn sind sie nachtaktiv und schlafen tagsüber bis zu sieben Meter über dem Boden in den Bäumen. Sie halten im Gegensatz zu vielen anderen Bären keinen Winterschlaf und leben als Einzelgänger.
In Indien gelten sie bereits als ausgestorben und in China als bedroht, weshalb sie auf der roten Liste stehen.
Nach Quarantäne endlich Freiheit
Bei "Poohs" ersten Schritten in seinem vorübergehenden Zuhause, dem Quarantänebereich des Schutzzentrums, zeigte er sich neugierig und aktiv. Er machte sich mit den Beschäftigungsmöglichkeiten, wie einer Hängematte, sowie dem neuen Futterangebot vertraut und zeigt Tag für Tag mehr Appetit. Doch die ungewohnte Kulisse verschreckt ihn auch: Da "Pooh" sein bisheriges Leben in einer ruhigen Umgebung gehalten wurde, ist das Team vor Ort bemüht, die Geräusche und Ablenkungen von außen möglichst zu reduzieren, um eine Reizüberflutung zu vermeiden und ihn langsam an die neue Situation zu gewöhnen. Er kann sich in seinem eigenen Tempo mit den neuen Gegebenheiten anfreunden und sobald die Tierärzte und Pfleger grünes Licht geben, werden seine Umgebung und die ihm gebotenen Anreize schrittweise erweitert und er bekommt Zugang zu einem Außengehege. Alles Gute, kleiner Bär!