Oberösterreich
Corona-Pandemie hatte unerwartete Folgen für die Donau
Corona war für Menschen eine dramatische Zeit. Doch für Fische war die Pandemie ein Segen. Jetzt liefert eine Studie überraschende Erkenntnisse.
Es ist seit langem bekannt: Wellen – ausgelöst durch große Schiffe – sind eine der größten Gefahren für den Nachwuchs von Fischen. Diese Erkenntnis schlägt sich auch in der neuen Studie des Oberösterreichischen Landesfischereiverbandes nieder.
Weniger Wellen, mehr Jungfische
2020 und 2021 während der Corona-Pandemie fuhren auf der Donau nur sehr wenige Personenschiffe. Für den Bestand von Jungfischen sei das laut Verband ein Segen gewesen.
2020 ging das Aufkommen von Passagier-Schiffen auf gerade einmal 14 Prozent zurück. 2021 lag es bei 21 Prozent.
Diese zwei Jahre waren daher ideal, um die Donau in Ober- und Niederösterreich zu untersuchen. Im Rahmen dieser Studie wurde unter anderem das Gebiet rund um das Kraftwerk Aschach (Bez. Eferding) im Bereich Engelhartszell analysiert.
Bereits im Juni 2020 wurde dort eine ungewöhnlich hohe Dichte an jungen Tieren festgestellt. Und im Juni 2021 betrug sie sogar das Doppelte des Jahres 2022.
Die genaue Zahl von Fischen ist nur schwer zu erheben. Es handelt sich aber um mehrere Millionen, so Studien-Autor Gerald Zauner zu "Heute".
Auch in Niederösterreich gibt es laut der Studie ähnliche Werte: So wurden in der Wachau vor der Corona-Pandemie im Donau-Hauptfluss deutlich geringere Jungfisch-Dichten festgestellt als in Nebenströmen ohne Wellenschlag.
Intakte Bestände ließen sich laut Landesfischereiverband nur dann erfolgreich wiederherstellen, wenn diese Tiere auch im Hauptstrom schwimmen können. Im Sinne des Natur- und Tierschutzes sollten die durch Schiffe verursachten Wellen jedenfalls reduziert werden.
So geht es den Fischen aus geplatztem Aquarium
Am 16. Dezember 2022 platzte das "Aquadome", ein gigantisches, zylindrisches Aquarium mitten in einem Hotel in Berlin. Eine Million Liter Salzwasser fluteten die Berliner Innenstadt, die plötzlich auch mit seltenen und exotischen Fischen übersät war.
Rund 1.500 Tiere waren zum Zeitpunkt des Unglücks in dem Aquarium untergebracht, doch nur 200 überlebten den Vorfall.
Von den 200 Exemplaren stammten demnach nur 50 aus dem großen Schaubecken, die anderen 150 waren Süßwasserfische aus kleineren Becken. Die Tiere, die nicht auf Salzwasser angewiesen sind, haben damals den Transport in den Berliner Zoo allesamt überlebt.