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Hier gibt es die wenigsten Grippe-Kranken

In Kalenderwoche 4 gab es in Kärnten die wenigsten Influenza-Fälle. Im Vergleich zur Vorwoche sind die Zahlen aber in ganz Österreich gestiegen.

Heute Life
Hier gibt es die wenigsten Grippe-Kranken
Die Grippewelle dauert weiter an.
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Nach der Coronawelle ist sind es seit Jahresbeginn zwei andere Viren, die jetzt das landesweite Infektionsgeschehen dominieren – RSV und Influenza ("echte Grippe"). In der vorigen KW 4 war Oberösterreich mit 1917 Influenza-Fälle die Grippe-Hochburg (KW 3: 1128). Mit nur 147 Fällen ist momentan Kärnten das Bundesland mit den wenigsten Grippekranken (KW 3: 134). Insgesamt sind die Grippezahlen aber in ganz Österreich von 4322 in KW 3 auf 7225 in KW 4 gestiegen. 

In Summe waren in der Kalenderwoche 4 13.559 Personen in Kärnten krank gemeldet. 3936 Personen aufgrund eines grippalen Infekts, weitere 228 hatten Corona und 147 die "echte" Grippe. Diese Zahlen der Österreichischen Gesundheitskassa (ÖGK) umfassen nur die ÖGK-Versicherten Arbeitnehmer sowie Arbeitslosengeldbezieher. Selbstständige bzw. sonstige sind hier nicht erfasst.

Spitalsaufnahmen

14 Personen mussten aufgrund von Influenza hospitalisiert werden, davon benötigte ein Patient intensivmedizinische Behandlung. Die meisten waren weibliche Patienten ab einem Alter von 45 bis über 80 Jahren. 12 Personen kamen aufgrund von Covid ins Spital, einer davon auf die Intensivstation. Betroffen waren Personen ab 60 Jahren.

Ebenso wie Influenza, ist auch RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) in ganz Österreich virulent, jedes Bundesland in etwa gleich stark, erklärt Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien gegenüber "Heute". Davon betroffen sind hauptsächlich Kinder, aber auch Erwachsene können erkranken. 1 Patient kam deshalb ins Spital (Normalstation), wie das SARI Dashboard informiert.

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) führt zu Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege. Diese können symptomlos sowie mit milden Symptomen verlaufen oder zu schweren Komplikationen und Krankenhausaufenthalten führen. Besonders gefährdet für einen schweren Verlauf sind Säuglinge, Kleinkinder, Personen ab 60 Jahren sowie Personen mit bestimmten Grunderkrankungen. Seit 2023 sind erstmals Impfungen gegen RSV für Kinder und Erwachsene (auch Schwangere) zugelassen.

Die steigenden Krankenstandszahlen belegen eine Zunahme der Influenzavirusaktivität. Auch wenn die Grippewelle Österreich bereits erfasst hat, ist eine Impfung empfehlenswert. Vor allem weil in diesem Jahr eine gute Übereinstimmung zwischen den vorherrschenden Grippeviren und dem Impfstoff besteht. Um Ansteckung und Weiterverbreitung zu vermeiden, ist es richtig, eine Maske zu tragen, insbesondere dort, wo sich viele Menschen gleichzeitig aufhalten. Sich regelmäßig die Hände zu waschen und sie zu desinfizieren sowie Abstand zu halten, sind weitere sinnvolle Maßnahmen gegen übertragbare Krankheiten.
ÖGK-Chefarzt Andreas Krauter

So lange dauert die Grippewelle noch

Sowohl gegen das Influenza- als auch gegen das RSV-Virus gibt es Impfungen. Wegen einer hohen Zahl an Erkrankungen mit schweren, mitunter lebensbedrohlichen Verläufen bei Personen höheren Alters und Risikogruppen werden die Impfungen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr allgemein empfohlen.

Laut Redlberger-Fritz dauert eine Grippewelle etwa 12 bis 16 Wochen und eine RSV-Welle 16 bis 20 Wochen. Die Viren werden uns also noch eine Zeit lang begleiten. Was kann man tun, um sich zu schützen: Impfen, Hände waschen, Abstand halten und in überfüllten Settings Maske tragen.

red
Akt.