Österreich
Hier flog Adler "Alois", bevor er getötet wurde
13.000 Kilometer legte der Kaiseradler "Alois" seit Juni 2019 zurück, war in fünf Ländern unterwegs. Sein letzter Ausflug wurde ihm zum Verhängnis - ein Unbekannter schoss ihn ab.
Im Mai vergangenen Jahres fanden Tierschützer einen stark geschwächten Kaiseradler in der Nähe von St. Pölten (NÖ). Mitarbeiter von BirdLife Österreich päppelten den Vogel wieder auf.
Sie tauften ihn "Alois" und einen Monat danach wurde er mit einem Peilsender versehen in die Freiheit entlassen.
Seither wurden seine Flugrouten stets kontrolliert. Er flog bis Ungarn, in die Slowakei nach Tschechien und Deutschland, legte seither etwas mehr als 13.000 Kilometer zurück. "Das ist eine beachtliche Strecke", so Matthias Schmidt von BirdLife und Projektleiter des Artenschutzprogramms Kaiseradler im "Heute"-Gespräch.
13.000 Kilometer geflogen
Zuletzt ist er sehr weit westlich geflogen, bis ins benachbarte Bayern. Das hatte er laut Schmidt zuvor noch nie gemacht. Am Rückflug durch Oberösterreich, nachdem er die 13.000 Kilometer-Marke geknackt hatte, ist ihm sein Ausflug zum Verhängnis geworden.
Er wurde wie berichtet vermutlich durch einen Schuss getötet, der Sender anschließend an einer anderen Stelle in die Traun geworfen.
Seit 2011 wurden von BirdLife 27 junge Kaiseradler mit einem Sender versehen.
Dramatisch: Ein Drittel wurde Opfer illegaler Verfolgung und ein weiteres Drittel ist verschollen oder an anderen Todesursachen verstorben. Lediglich ein Drittel der Kaiseradler lebt noch. Und nun ist auch "Alois" tot.
Laut Schmidt galten Kaiseradler hierzulande bis vor 20 Jahren als ausgestorben. Durch Schutzmaßnahmen gelang es, sie wieder anzusiedeln. Österreich stellt den westlichen Rand des Verbreitungsgebiets der Kaiseradler dar.
Wie Schmidt berichtet, leben in Österreich nur noch in Niederösterreich und im Burgenland Brutpaare des seltenen Vogels.
Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung unter: 059133 40 3333. Auch auf kaiseradler.at können Hinweise gemeldet werden.