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Hier erzählt Ruby über den "Bunga-Bunga-Saal"

Heute Redaktion
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Bild: AP Photo/Luca Bruno/Heute-Montage

Noch Anfang April beschwerte sich Ruby Rubacuori weinend, dass niemand ihr zuhören will und dass sie keine Prostituierte sei. Am Freitag erzählte sie der Welt ihre Seite der Geschichte als Zeugin der Verteidigung vor einem Mailänder Gericht.

. Am Freitag erzählte sie der Welt ihre Seite der Geschichte als Zeugin der Verteidigung vor einem Mailänder Gericht.

Sie war nicht herausgeputzt, sondern kam in schwarzen Leggings, Schlabberpulli, Boots, und um den Hals trug sie einen grauen Schal. Wäre man Ruby in diesem Aufzug vor dem Gericht begegnet, man hätte sie glatt übersehen.  Fast schüchtern stand sie kurz vor ihrer Aussage an eine Wand gedrängt, neben ihrem Mann Lucarisso, ebenfalls eine unauffällige Erscheinung.

"Es war so komisch“, berichtete Ruby dann vor den Geschworenen über ihre erste Begegnung mit Berlusconi in dessen Luxus-Villa am 14. Februar 2010 - und sie wiederholt, dass sie keinen Sex mit dem Ex-Präsidenten hatte.

Bei dem Abendessen in der Villa des Medienzaren habe sie Berlusconi ausführlich über ihre finanziellen Schwierigkeiten erzählt. Sie habe außerdem berichtet, halbe Brasilianerin und halbe Ägypterin und eine Verwandte des ägyptischen Langzeitherrscher Hosni Mubarak zu sein. Nach dem Abendessen habe sie vom damaligen Premier ein Kuvert mit 2.000 bis 3.000 Euro erhalten. Berlusconi habe sie um ihre Telefonnummer gebeten. Am nächsten Tag habe der Medienzar sie angerufen und sie zu einem weiteren Abend in seiner Residenz eingeladen.

Bunga-Bunga-Saal

An diesem Abend sei sie in den sogenannten Bunga-Bunga-Saal geführt worden, in dem junge Frauen tanzten, berichtete Ruby. Einige von ihnen seien verkleidet gewesen, unter anderem als sexy Krankenschwestern und Ordensschwestern. Die jungen Frauen seien zwar mit Berlusconi provokant umgegangen, es sei jedoch zu keinerlei sexuellen Kontakten gekommen, versicherte Ruby. Nach dem Abend habe sie mit anderen jungen Frauen bei Berlusconi übernachtet. Am Tag danach habe sie von Berlusconi ein Kuvert mit rund 2.000 Euro erhalten. Sie habe ca. sieben Abende in Berlusconis Residenz verbracht, erklärte sie.

Ruby steht im Mittelpunkt des Prozesses gegen den ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, der.

Geld und Geschenke - Ja, Sex - Nein, behauptet Ruby

Berlusconi ist angeklagt, weil er mit der Marokkanerin Sex gehabt haben soll, als diese noch minderjährig war. Der 76-Jährige soll zudem seine Beziehungen genutzt haben, damit die Polizei sie nach einer Festnahme wegen Diebstahls im Jahr 2010 freilässt. Die Mailänder Staatsanwältin Ilda Boccassini hatte am Montag für Berlusconi eine sechsjährige Haftstrafe und den lebenslangen Ausschluss aus allen öffentlichen Ämtern gefordert. Ruby hatte bisher stets eine sexuelle Beziehung zu Berlusconi bestritten. Sie habe lediglich Geld und Geschenke von ihm angenommen.

Der Medienzar muss sich seit April 2011 wegen der mutmaßlichen Affäre mit Ruby vor Gericht verantworten. Boccassini wirft der Verteidigung des Medienzaren vor, mit Ablenkungsmanövern das Urteil herauszuzögern. Mit einem Urteil im Prozess ist am 24. Juni zu rechnen.

APA/red.