Wirtschaft
Hier drohen jetzt Engpässe in unseren Supermärkten
Der Ukraine-Krieg sorgt auch in Österreich für vorübergehende Engpässe in den Supermarkt-Sortimenten – aus einem überraschenden Grund.
Deutschland hat's bereits voll erwischt: Vor allem aufgrund von Hamsterkäufen herrscht in den Ölregalen der Supermärkte teils gähnende Leere. Hauptsächlich betroffen sind hier die vergleichsweise günstigen Sonnenblumen- und Rapsölangebote von Diskontern – "Heute" berichtete.
Auch in Österreich ist mittelfristig, also in den nächsten zwei bis drei Wochen, mit Lieferengpässen quer durch das Sortiment zu rechnen – zumindest "fallweise und lokal begrenzt". Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Umfrage des Handelsverbands bei Supermarktketten.
Das betrifft insbesondere Öle (Sonnenblumen, Raps) sowie Milch und Milchmischgetränke, Kaffee, Gemüsekonserven, Obstkonserven (Ananas, Pfirsiche), Tomaten, Fleischkonserven, Fertiggerichte, Teigwaren, Couscous und Gebäck. Grund sind zum einen fehlende Rohstoffe aus der Ukraine. Zum anderen dürften sich die Österreicher mit Vorräten eindecken.
Auch Fleisch und Geflügel könnten vorübergehend knapp werden. Grund ist, dass die heimische Gastronomie vieles aus der Ukraine bezieht und durch den Ausfall der Produkte von dort jetzt vermehrt auf österreichische Ware zurückgreifen muss.
Engpässe aus Hilfsbereitschaft
Was in Supermärkten auffallen könnte: Laut Handelsverbands gibt es derzeit im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg bereits vereinzelt "Verfügbarkeitsengpässe". Das betrifft jene Produkte, die als Sachspenden für Kriegsflüchtlinge von heimischen Kunden und Unternehmen verstärkt nachgefragt werden. Dazu zählen etwa Babynahrung, Mehl, Kaffee, Windeln, Konserven und Dosenwaren, Reis, Nudeln und Hygieneartikel.
Ebenfalls problematisch werden könnten das Fehlen von Lkw-Fahrern und die hohen Spritpreise. Zitat: "Die Logistik funktioniert zurzeit ganz gut, das könnte sich allerdings noch ändern, weil Fahrer aus Ukraine/Russland fehlen bzw. weil der Treibstoff zu teuer wird."
Laut HV ist aber "die flächendeckende Versorgung der österreichischen Bevölkerung weiterhin vollumfänglich sichergestellt". Und: "Der Handelsverband appelliert – wie bereits zu Beginn der Corona-Krise, als übermäßige Bevorratungskäufe die Lebensmittellieferketten stark unter Druck gesetzt hatten – an alle Kundinnen und Kunden, sich untereinander solidarisch zu verhalten und Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einzukaufen."