Politik
Heute Krisengipfel zum Impf-Desaster in Österreich
Die EMA berät am Montag über die Zulassung des Impfstoffs von AstraZeneca. In Österreich werden die aktuelle Lage und das weitere Vorgehen besprochen.
Am Montag beginnen entscheidende Tage für die Impfung. In Amsterdam berät die Europäische Arzneimittelagentur EMA über die Zulassung des Impfstoffs von AstraZeneca. Normalerweise sind EMA-Sitzungen, die einmal monatlich stattfinden, auf vier Tage anberaumt. Aufgrund der Brisanz des Themas gibt es diesmal einen Tag extra. Spätestens am Freitag soll der Impfstoff zugelassen werden, nun wohl ohne Alterseinschränkung. Das kündigte Impfkoordinator Clemens Martin Auer gegenüber den Bundesländer-Vertretern an.
Die EU-Kommission will von AstraZeneca am Montag einen detaillierten Plan, wie es mit den Impfstoff-Mengen weitergeht. In Österreich finden am Montag im Zweistundentakt Gespräche über die aktuelle Lage, das weitere Vorgehen und das Impf-Debakel statt:
16.30 Uhr
Im Kanzleramt treffen sich Kanzler Kurz, Vize Kogler und Gesundheitsminister Anschober mit Experten. Eingeladen: Simulationsforscher Niki Popper, die Virologen Dorothee von Laer und Andreas Bergthaler sowie Michael Wagner, Mikrobiologie-Dekan an der Uni Wien, und Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH.
18.30 Uhr
Per Videokonferenz informiert diese Runde die Landeshauptleute und Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl über die Ergebnisse ihrer Beratungen.
20.30 Uhr
Zum Abschluss sind dann die Parteichefs via Video ins Kanzleramt zugeschaltet. Entscheidungen über eine allfällige Verlängerung des Lockdowns über den 7. Februar hinaus sind am Montag nicht geplant.
Briten erhalten volle Lieferung von AstraZeneca
Auch wenn der Impfstoff von AstraZeneca diese Woche wie erwartet die EU-Zulassung erhält, wird Österreich statt der vereinbarten 650.000 Dosen im ersten Quartal nur 340.000 erhalten. Über diese Kürzungen ist das Gesundheitsministerium Freitagmittag informiert worden. Wie viele Dosen es im März sein werden und wann die verringerten Lieferungen nachgeholt werden, ließ der Hersteller offen. Fix ist, und das empört: Beim Impfstoff für die Briten wird AstraZeneca keine Kürzungen vornehmen.