Wien-Wahl

Strache stößt Partei vor den Kopf – er hat neuen Job

Die Wahl hat er krachend verloren, trotzdem hat Strache Anspruch auf Steuergeld. Um die Parteienförderung gönnt er sich nun offenbar ein Onlineportal.

Heute Redaktion
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Heinz-Christian Strache ist gescheitert und will in die Privatwirtschaft.
Heinz-Christian Strache ist gescheitert und will in die Privatwirtschaft.
picturedesk.com

Zack, zack, zack zur zweiten Karriere? Wie Heinz-Christian Strache dem Magazin "News" anvertraute, wird er nicht als Bezirksrat tätig sein. "Ich gehe in die Privatwirtschaft, aber ich lasse meine Löwenherzen nicht im Stich", kündigt er vollmundig an.

Bei der Wahl für den Wiener Gemeinderat wollten nicht einmal 5 Prozent der Wiener Wahlberechtigten dem ins Bodenlose gestürzten Ex-Vizekanzler ihre Stimme geben, das Team HC Strache erlebte einen spektakulären Flop. Aufgrund der großzügigen Wiener Wahlordnung könnte der Ex-Vizekanzler künftig aber dennoch Steuergeld absahnen – konkret 1.420 Euro pro Monat als Klubobmann in einem Wiener Bezirksparlament.

Denn das THC hat vorgesorgt. Strache stand auf dem Listenplatz 1 für alle 23 Wiener Bezirksparlamente bei den parallel abgehaltenen Bezirksvertretungswahlen. Aus der neuen Partei des Ex-Vizekanzlers erfuhr "Heute" auf Anfrage, dass am Dienstagabend der Vorstand zusammen tritt, um darüber zu entscheiden. Doch Strache stößt seine Mitstreiter vor den Kopf.

"Sicher nicht Bezirksrat"

Via "News" kommt nun die Absage: "Ich selbst bleibe natürlich ein politischer Mensch, werde aber sicher nicht Bezirksrat, sondern unterstütze die künftigen Bezirksräte des Teams Strache, wo ich nur kann."

Wie berichtet, hat das THC wohl Mandate in insgesamt 16 Bezirken errungen. Strache kann nur in eines einziehen, mehrere Jobs mit entsprechenden Bezügen kann er nicht übernehmen. Laut THC-Generalsekretär Christian Höbart steht eine Auflösung der Partei nicht im Raum. Kein Wunder, den kolossalen Wahlverlierern stehen 350.000 Euro Förderung zu – jährlich und für die nächsten fünf Jahre. Dem THC stünden damit bis zur nächsten Wahl – vorausgesetzt die kommende Koalition hält fünf Jahre – insgesamt 1,75 Millionen Euro zu.

Holt Strache seinen Besten?

Strache hat offenbar auch schon eine Verwendung dafür gefunden. Er dürfte sich seinen Lebenstraum erfüllen und Herausgeber eines Online-Magazins werden. Dabei wandelt er auf den Spuren von Peter Pilz, der aus den Trümmern seiner Liste das Onlineportal "zackzack.at" gegründet hat. Bei Strache hat es auf Ibiza bekanntlich mit dem Ankauf der "Kronen Zeitung" via einer vermeintlichen Oligarchen-Nichte nicht geklappt. Nun will er selbst tätig werden. "Ich möchte ein Online-Magazin gründen, in dem die Anliegen unserer Bewegung aufbereitet werden", sagt er gegenüber "News". Darüber hinaus plane HC Strache regelmäßige "Diskussionsveranstaltungen für alle Bürgerinnen und Bürger".

Mit welchen "Journalisten" er durchstarten möchte, ist noch nicht bekannt. "Der Standard" berichtete vor einigen Monaten darüber, dass Strache bereits anno 2019 beabsichtigt hatte, mit einem ihm nahestehenden Reporter ein Onlineportal aufzuziehen.

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