Österreich

Heumarkt: Wien auf roter Liste? Für Vassilakou ok

Wiens angeknackste Grünen-Chefin Maria Vassilakou sieht bei einem Heumarkt-Ja keine Gefahr für das Weltkulturerbe.

Heute Redaktion
Teilen
Maria Vassilakou steht zum neuen Heumarkt.
Maria Vassilakou steht zum neuen Heumarkt.
Bild: Helmut Graf

Die Wiener Grünen stehen vor einer Zerreißprobe. Am 1. Juni wird im Gemeinderat über das umstrittene Immobilien-Projekt am Heumarkt abgestimmt. Eine Mitgliederbefragung ergab ein Nein, die Grünen sind in der Stadregierung jedoch Koalitionspartner SPÖ im Wort.

Im "Ö1 - Journal zu Gast" legte sich Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou am Samstag einmal mehr auf ein Ja zum Heumarkt Neu fest. Auch wenn dies Folgen für Wiens Welterbe-Status haben könnte.

"Andere Städte hatten ähnliche Probleme"

"Der Heumarkt ist ein gutes Projekt. Es sichert die Zukunft des Eislaufvereins, macht aus dem Areal kein Spekulationsobjekt und bringt Veränderung für die veraltete Bausubstanz des Hotel Intercontinental. Ja, es gilt in Wien das Stadtbild zu schützen. Gleichzeitig aber auch, die Lebensqualität für die Wiener hoch zu halten. Und dazu trägt dieses Projekt bei. Ich mache mir bezüglich der Unesco keine Sorgen. Andere Städte hatten ähnliche Probleme."

Köln etwa kam wegen einem Hochhaus-Projekt auf die rote Liste, verhandelte nach Realisierung des Projekts mit der Unesco nach und erhielt den Welterbe-Status zurück. "Auf die rote Liste zu kommen wäre für Wien kein Weltuntergang", sagt die Grüne.

Für künftige Streitthemen werde Vassilakou intern klären, wie mit neuerlichen Mitgliederbefragungen oder Urabstimmungen den Statuten nach umzugehen sei. "Ich stehe zur direkten Demokratie. Jedoch sind Befragungen eher für Programmatisches gedacht und nicht dafür, um Gemeinderatsarbeit binden zu wollen."

Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Für Markus Figl, ÖVP-Bezirksvorsteher in der Wiener City, darf der Weltkulturerbe-Status nicht gefährdet werden. Die Bezirksvertretung hat schon im Dezember 2016 einen diesbezüglichen Antrag beschlossen. (mle)