Bau-Projekt in Warteschleife

Heumarkt-Investor reicht es: Mit 70 baue ich nicht mehr

Das umstrittene Heumarkt-Bauprojekt von Michael Tojner zieht sich seit über einem Jahrzehnt hin. Nun drängt der Investor auf eine Entscheidung.

Christoph Weichsler
Heumarkt-Investor reicht es: Mit 70 baue ich nicht mehr
So soll das Projekt "Heumarkt Neu" aussehen. Michael Tojner verliert bald die Geduld.
Bild: Isay Weinfeld/Sebastian Murr

Seit mittlerweile zwölf Jahren wartet das umstrittene Heumarkt-Bauprojekt von Michael Tojners Wertinvest auf grünes Licht. Der heimische Investor hofft nun auf baldige Klarheit seitens der Stadt Wien: "Ich hoffe, dass eine Entscheidung bald getroffen wird", so Tojner im Gespräch mit der APA. Scharfe Worte fand er auch für die UNESCO, die das Wiener Welterbe seit Jahren wegen des Projekts auf der "Roten Liste" gefährdeter Stätten führt: "Es ist absurd, wie diese Behörde agiert", kritisiert er im Gespräch mit der APA.

Bis 2025 auf roter Liste

Im Juli hatte die UNESCO mitgeteilt, dass das historische Zentrum Wiens mindestens bis 2025 auf der roten Liste bleiben wird, wenn sich am umstrittenen Heumarkt-Projekt nichts ändert. Zwar wurde Wien die Möglichkeit eingeräumt, die Welterbestatus-Diskussion bis dahin zu entschärfen, doch bleibt das Projekt weiterhin unter strenger Beobachtung.

Projekt Heumarkt neu

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    Visualisierung des Projekts Heumarkt neu
    Visualisierung des Projekts Heumarkt neu
    (Bild: WertInvest)

    Während die Wertinvest auf eine Genehmigung wartet, schiebt die Causa aktuell erneut bei verschiedenen Instanzen eine ruhige Kugel. Noch muss das Bundesverwaltungsgericht (BVG) entscheiden, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) notwendig ist. Gegen den UVP-Beschluss der Landesregierung, der dies verneinte, haben Umweltorganisationen Beschwerde eingelegt. Erst danach kann das Wiener Rathaus weitere Schritte setzen, erklärte ein Sprecher von Bau-Stadträtin Kathrin Gaal (SPÖ).

    Projekt in der Warteschleife

    Das mit knapp 300 Mio. Euro budgetierte Projekt, das auch einen Neubau des Hotel Intercontinental mit 47,85 Metern Höhe und die Errichtung einer 56,5 Meter hohen "Wohnscheibe" vorsieht, bleibt also vorerst in der Warteschleife. Die zentral geplante Freifläche von 6.000 Quadratmetern, die im Winter als Eislaufplatz dienen und im Sommer als öffentlicher Raum genutzt werden soll, lässt weiter auf sich warten.

    Trotz aller Hindernisse bleibt Tojner geduldig – zumindest vorerst. Doch auch er deutet an, dass seine Geduld Grenzen hat: "Ich bin jetzt 58 Jahre alt. Mit 70 baue ich es nicht mehr."

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS

      Auf den Punkt gebracht

      • Das umstrittene Heumarkt-Bauprojekt von Michael Tojner zieht sich seit über einem Jahrzehnt hin, und der Investor drängt nun auf eine baldige Entscheidung seitens der Stadt Wien
      • Trotz der anhaltenden Hindernisse und der Kritik an der UNESCO bleibt Tojner geduldig, betont jedoch, dass seine Geduld nicht unendlich ist: "Mit 70 baue ich es nicht mehr."
      CW
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