Österreich
Herzkrank: "Kasse zahlt mir Tests zum Überleben nicht"
Norbert K. (55) hat eine künstliche Herzklappe, muss sein Blut regelmäßig testen. Die Krankenkasse will die nötigen Messstreifen nicht bezahlen.
Vor zwei Jahren wurde Norbert K. (55) aus Laa an der Thaya (Bez. Mistelbach) am Herz operiert, lebt seither mit künstlicher Herzklappe und plastischer Aortenerweiterung. Regelmäßig muss er sein Blut mit Medikamenten verdünnen. Dafür braucht er überlebenswichtige Schnelltests.
Für die Messstreifen bekam er eine Verordnung vom Hausarzt, reichte diese bei der niederösterreichischen Gebietskrankenkasse ein. Am Montag kam überraschend ein negativer Bescheid, die Krankenkasse zahlt die Tests nicht.
Begründung? Fehlanzeige
"Die Verordnung wurde ohne Begründung abgelehnt. Ich habe bis zu meiner Herzoperation immer gearbeitet, war so gut wie nie krank und habe immer meine Versicherungsbeiträge gezahlt", versteht Norbert K. nicht, warum die Schnelltests nicht bewilligt wurden. Für eine Packung der überlebenswichtigen Messstreifen zahlt man rund 160 Euro.
"Mit meiner Berufsunfähigkeitspension geht sich das noch aus. Aber wie sieht das bei Leuten aus, die nur die Mindestsicherung beziehen?", will K. wissen. Den ehemaligen Sachbearbeiter wurmt auch der Umgang: "Man könnte zumindest so viel Respekt entgegenbringen, dass man einen kleinen Brief bei Ablehnungen beilegt."
Seitens der NöGKK wird in einer Stellungnahme gegenüber "Heute" darauf hingewiesen, dass bereits im März eine Packung bewilligt worden war. Diese hätte bis Februar reichen müssen. Das hohe Messintervall sei nicht notwendig gewesen. Über medizinische Gründe, die eine höheres Intervall rechtfertigen würden, sei man nicht informiert worden.