Szene

Herr Ku(h)lis & die Sache mit dem Rinderwahnsinn

Heute Redaktion
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Mit seinem Programm "Herkulis" tourt er gerade durch die Lande. "Heute" traf Comedy-Star Gernot Kulis zum Talk in seinem Lieblings-Burger-Hotspot.

Gernot Kulis ist ein Feinschmecker, ein Fast-Food-Fan, Nudeln mag er ebenso, nix gegen ein Wiener Schnitzi - und auch das Vegane ist ihm grün. Nachdem all seine Gelüste von der Gastro-Familie Huth gestillt werden, traf der Comedy- und Ö3-Star "Heute" im Rinderwahn in der Wiener Weihburggasse zum persönlichen Interview.

"Heute": Herr Kulis, werden Sie in Restaurants oft erkannt?

Gernot Kulis: Schon, aber die Fans sind sehr dezent, ich hab scheinbar ein Schutzschild um mich und werde nicht so oft angesprochen. Wenn mich wer angrinst, wollen sie was Lustiges hören.

Und wie reserviert der Ö3 Callboy einen Tisch?

Schlimm ist es, wenn ich als Gernot Kulis telefonisch einen Tisch reservieren möchte, da wird oft der Hörer aufgelegt oder gesagt, wir haben keinen Tisch. Oder es ist mal zwei Sekunden Stille gefolgt von einem zögerlichen Jaaaaa?

Das heißt, Menschen, die Sie mögen, werden vor Scherzanrufen verschont?

Naja. Einmal hab ich schon die Lotte von der Gastwirtschaft Huth angerufen und gemeint, ich stehe genau unter dem Lokal im Keller und bin Installateur und müsse die Abflussrohre prüfen. Sie muss unbedingt ihren Namen auf einen Zettel schreiben und diesen dann runterspülen, damit wir wissen, welches ihr Klo ist.

Seit 2000 arbeiten Sie bei Ö3. Kann man sagen, es war ein Sprungbrett für die Solo-Kariere?

Ich wollte immer schon Kabarettist werden. Als Kind habe ich die Stöckelschuhe meiner Mutter probiert und sie imitiert. Als 17-Jähriger habe ich schon erste Programme geschrieben und war in einer Theatergruppe, mit 19 hatte ich mit der Schmähfabrik in Graz Premiere – es war noch keine ganz professionelle Show, aber ein bunter Abend. Am allerwichtigsten ist Mundpropaganda. Die Leute müssen, wenn sie rausgehen, zufrieden sein mit der Qualität. Das Radio erinnert natürlich dauernd an mich. Radio ist und bleibt meine Leidenschaft.

Im Oktober war Premiere von "Herkulis". Bisher haben es 70.000 Fans gestürmt. Wie geht es weiter?

Die Tour geht noch im Frühjahr und dann wieder ab Herbst. Auf ein Highlight freue ich mich, am 9. Juni gastiere ich in der Wiener Stadthalle.

Sie sind in ganz Österreich unterwegs, treten ständig auf und leben aus dem Koffer. Ist das nicht anstrengend?

So sehr ich Familienmensch bin, so sehr liebe auch auch das Tourleben. Im Sommer, wo ich weniger auftrete, nütze ich die Vormittage zum Schreiben, wenn die Kleinen im Kindergarten sind.

Wie schreiben Sie?

Meist berichte ich nur über Selbsterlebtes. Ich war beim Stierlauf in Pamplona, was ja als Tierquälerei verschriehen ist – und da hat mich ein Tierschützer begleitet. Sowas fließt dann ins Programm ein, das ich mit zwei Co-Autoren kreiere. Oder ich war auf Tauchsafari im Roten Meer. Da habe ich danach Fische im Programm imitiert. Ohne Inspiration kann ich nichts schreiben. Mir reicht nicht die Schlagzeile aus dem Internet.

(man)