Sport
Hermann Maier setzt sich gegen Abschiebungen ein
Österreichs Ski-Legende Hermann Maier setzt sich für die Initiative "Ausbildung statt Abschiebung" ein. Er hielt sich bei politischen Themen bisher zurück.
Hermann Maier hat als Ski-Fahrer alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Der Salzburger ist doppelter Olympiasieger, wurde drei Mal Weltmeister, gewann vier Mal den Gesamtweltcup und feierte 55 Weltcupsiege - wobei ihm einer wegen eines Formalfehlers aberkannt wurde.
Sein Aufstieg vom gelernten Maurer zur Sport-Ikone dient vielen jungen Menschen als Vorbild. Sein Comeback nach dem schweren Motorradunfall, der ihm fast sein Bein gekostet hat, ist nicht hoch genug einzuschätzen.
Nur eines war Hermann Maier bisher nicht: politisch. Zumindest nach außen hielt sich der 45-Jährige zurück.
Herminator gegen Abschiebungen
Damit ist jetzt Schluss. Der "Herminator" setzt sich für die Initiative des Grünen-Landesrates Rudi Anschober ein. Deren Name: "Ausbildung statt Abschiebung".
Der "Kurier" zitiert Maier: "Wenn der Wille da ist, eine Begeisterung und Leidenschaft, dann sollte man unbedingt auch Wege ebnen." Ausbildung und Aufgaben seien die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration. Das zu ermöglichen ein "Gebot der Menschlichkeit".
Maier unterstützt die Online-Pedition gegen Abschiebungen von Lehrlingen. Mehr als 50.000 Menschen gaben für diese Sache schon ihre Unterschrift ab. Auch der "Herminator" selbst erntet via Social Media für seinen Einsatz jede Menge Lob.
Kritik an Initiative
Anschober zeigt auf: Von rund 900 Asylwerbern, die aktuell eine Lehre absolvieren, werde mehr als ein Drittel einen negativen Bescheid bekommen.
Es gibt aber auch Kritik an seiner Initiative. Sie sprechen von "Asyl durch die Hintertür". Migranten, die lange in Österreich wohnen und Arbeiten können ein Dauerhaftes Bleiberecht erwerben und so der Abschiebung trotz negativen Bescheids entgehen. (SeK)