Oberösterreich
"Hercules" am Boden – neuer Rückholplan für Österreiche
Auch das noch: Der Flieger, der in Israel festsitzenden Österreichern helfen sollte, konnte nicht starten. Das Ministerium setzt nun auf einen Plan B.
Auf X (früher Twitter; Anm.) hatte das Bundesheer am Mittwochvormittag noch den bevorstehenden Abflug angekündigt. Doch dann kam alles anders: Am Nachmittag stand die Hercules noch immer am Rollfeld des Fliegerhorsts Vogler in Hörsching (Bez. Linz-Land).
Der Grund: ein technischer Defekt. "Heute" fragte beim Militärkommando Oberösterreich nach. Dort erfuhr unsere Redaktion, dass im Cockpit ein Kontrolllämpchen angegangen ist, das eigentlich nicht aufleuchten sollte. Daraufhin wurden Feuerwehr und Rettung alarmiert.
Wie sich später herausstellte, hatte es im Flugzeug zu rauchen begonnen. Die Mannschaft, die aus rund 20 Personen bestand, wurde untersucht. Eine Rauchgasvergiftung hat zum Glück niemand erlitten, berichtet der Sprecher des österreichischen Verteidigungsministeriums, Oberst Michael Bauer, gegenüber "Heute".
Seit Stunden arbeiten Techniker an der Behebung des Problems. Bis wann es beseitigt ist und ob die Maschine noch abheben kann, steht noch nicht fest.
Zivilflieger als Alternative
Unterdessen wurde bekannt, dass es ein Back-up gibt: Die Österreicher sollen jetzt mit gecharterten Zivilfliegern ausgeflogen werden. Nicht nur an der Arzt, die Betroffenen heimzubringen, hat sich überraschend etwas geändert, auch ihre Zahl ist deutlich angewachsen: Am Dienstag war noch von rund 150 Personen die Rede gewesen. Mittlerweile sollen es 300 sein.
SPÖ: "Einziges Desaster"
Die SPÖ bezeichnet die Rückholaktion als "ein einziges Desaster". Warum diese mit einer Bundesheer-Maschine organisiert worden wäre, die nur bis Zypern geflogen wäre, sei völlig unverständlich. Angesichts der vergangenen Tage und dem, was die Betroffenen durchmachen müssen, handle es sich um eine Zumutung, so der rote Parlamentsklub.
Vermisster Österreicher getötet
Der blutige Angriff der Hamas-Terroristen auf Israel hat nun auch ein österreichisches Opfer gefordert. Einer der drei Vermissten ist tot.
"Wir verurteilen den barbarischen Terror der Hamas auf das Schärfste. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt der Familie und den Freunden. Aus Rücksicht auf sie werden keine weiteren Angaben gemacht", teilte das Außenministerium mit.