Dreiteiliges Kunstwerk
Helnwein ziert in der Fastenzeit den Stephansdom
Drei großformatige Bilder hat der Künstler Gottfried Helnwein gestaltet. Sie sind vom Aschermittwoch bis zum 7. Juni im Wiener Stephansdom zu sehen.
Das dreiteilige Bildwerk, auch Triptychon genannt, zeigt den Tod und die Auferstehung Jesu sowie die Geistaussendung. Das Kunstwerk wird in der Fastenzeit und darüber hinaus bis zur langen Nacht der Kirchen am 7. Juni zu sehen sein.
Drei Teile werden nacheinander gezeigt
Gottfried Helnwein (75) ist in Wien geboren und laut eigener Aussage stark katholisch geprägt. Helnwein macht immer wieder mit Bildern, die für Aufsehen sorgen, auf sich aufmerksam. Dennoch freut sich Dompfarrer Toni Faber darüber, dass der "Schockmaler" die Reihe von Kunstinstallationen für die Buß- und Osterzeit im Stephansdom fortsetzt.
Der erste Teil des dreiteiligen Bildes zeigt in Violett den Christus des Turiner Grabtuchs mit dem Haupt nach unten, was das "Hinabsteigen in das Reich des Todes" veranschaulichen soll. Mit der Osternacht wird dann der nächste Bildteil enthüllt. Dieses Bild ist in weiß gehalten und zeigt die Auferstehung Christi. Vor Pfingsten und bis zur Langen Nacht der Kirchen wird der dritte Bildteil gezeigt: ein rötliches Bild, dass die Geistaussendung in Form von Flammen auf den Menschen darstellt.
Helnwein schätzt die "totale Empathie" Gottes
Helnwein selbst gab bei der Präsentation im Wiener Stephansdom an, dass er als Jungscharführer und Jesuitenschüler katholisch sozialisiert wurde. Er empfinde mit zunehmendem Alter immer mehr Bewunderung für kirchlich beauftragte Kunst, so der 75-Jährige.
Er findet, dass der Glaube ohne bildliche Darstellungen, Musik und Sinnlichkeit zu abstrakt wäre und den Menschen nicht gerecht würde. Helnwein halte Religion überaus wichtig für den Menschen und begegnet den verschiedenen Glaubensrichtungen mit Respekt. Am christlichen Glauben schätzt der Künstler die Überzeugung, dass Gott selbst Leid und Sterben auf sich genommen und damit eine "totale Empathie" gegenüber dem von ihm geschaffenen Menschen gezeigt habe