Familie starb bei Unglück

Heli-Absturz – Kind von Siemens-Chef hatte Geburtstag

Über den tragischen Helikopter-Unfall in New York, bei dem eine ganze Familie starb, kommen immer mehr tragische Details ans Licht.
12.04.2025, 07:05

Es war eine Tragödie, die sich über den Wolken von New York ereignete: Am Donnerstag hob gegen 15.00 Uhr Ortszeit ein Touristen-Hubschrauber für einen Stadtrundflug ab. An Bord befanden sich neben dem Piloten (36) spanischen Siemens-Manager Augustín Escobar (49), seine Frau Mercé Camprubí Montal und ihre drei Kinder (4, 5 und 11 Jahre alt).

Gegen 15.15 Uhr kam es dann zur Katastrophe, der Helikopter stürzte wie ein Stein vom Himmel und landete im Hudson River. In weiterer Folge kamen alle Insassen ums Leben. Vier Opfer seien sofort tot gewesen, zwei wurden ins Krankenhaus gebracht, wo sie ihren Verletzungen erlagen. Tragisches Detail: Laut spanischen Medien soll eines der Kinder Geburtstag gehabt haben.

Rätseln um Unfallursache

Die Ursache des Unfalls ist unklar. Die Flugunfall-Untersuchungsbehörde NTSB hat unterdessen Ermittlungen eingeleitet. Der Aviatik-Experte Christian Fehr hat die Aufnahmen des Absturzes analysiert und die Ursache für "Heute"-Partnermedium "20 Minuten" eingeschätzt.

Ihm zufolge zeigen die Videos, dass der Hauptrotor samt Getriebe und möglicherweise auch die Turbine, als auch der Heckausleger komplett abgerissen wurden. Die Passagierkabine samt Cockpit ist wie ein Stein senkrecht und unkontrolliert abgestürzt. Dies könnte aufgrund der aktuellen Faktenlage für ein mögliches, sogenanntes "Mast Bumping" – eine gefährliche Situation, die bei Helikoptern mit Zweiblatt-Rotoren auftreten kann – sprechen.

Was ist "Mast Bumping" ?

Dazu kommt es, wenn der Hauptrotor nicht mehr unter Last steht, also keine Zugkraft mehr auf den Rotor wirkt. Dann können sich die Rotorblätter und der Mast verformen und im schlimmsten Fall gegen den Heckausleger des Helikopters schlagen und diesen wie ein Messer abschneiden, erklärte Fehr.

"Mast Bumping" könne bei starkem Wind mit Turbulenzen und einer falschen Reaktion passieren. Laut Wetterdaten wehte der Wind am Boden im fraglichen Zeitraum mit 18 km/h und Böen bis zu 33 km/h, in der Höhe dürfte er stärker gewesen sein. Wegen der Häuserschluchten in Manhattan können auf der Höhe, auf welcher der Helikopter flog, bei solchen Winden unvorhersehbare Turbulenzen entstehen, die ein "Mast Bumping" begünstigen würden.

Siemens-Chef Busch reagierte auf Unglück

Am Freitag meldete sich auch Siemens-Chef Roland Busch zu Wort. "Wir sind tief betroffen über den Verlust unseres Kollegen und Freundes Augustín Escobar und seiner geliebten Familie", sagte Busch. Die Tragödie sei für alle in der Firma schwer zu begreifen und in Worte zu fassen.

Escobar war seit 1993 für Siemens tätig. In 27 Jahren hatte er sich bis zum Posten des weltweiten CEO für Bahninfrastruktur heraufgearbeitet. Er und seine Familie lebten in Barcelona und waren erst am Tag des Unglücks nach New York gereist.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } Akt. 14.04.2025, 14:00, 12.04.2025, 07:05
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