Tragisches Schicksal

"Held von Villach"– Er traut sich nicht mehr außer Haus

Nach seiner Heldentat in Villach wurde Allaeddin zur Zielscheibe von IS-Fanatikern. Die Situation verschlimmert sich zunehmend.
Newsdesk Heute
21.02.2025, 22:00

Vergangenen Samstag verhinderte Allaeddin in Villach wohl Schlimmeres. Als ein 23-jähriger Syrer anfing, wahllos auf Passanten einzustechen, dabei einen 14-jährigen Schüler tötete und fünf weitere Menschen zum Teil schwer verletzte, war es der 42-jährige Essenszusteller, der entschlossen eingriff.

Allaeddin rammte den IS-Fanatiker mit seinem Auto, wodurch dieser entwaffnet wurde und von der Polizei festgenommen werden konnte. Von vielen wurde er dafür als "Held von Villach" gefeiert. Der 42-Jährige blieb dabei stets bescheiden. Er lebe selbst in Villach und habe lediglich das getan, was jeder hätte tun sollen.

Islamisten haben es auf Helden abgesehen

Allaeddin gab nach seiner Heldentat zahlreiche Interviews. Wie "Heute" berichtete, trat er in der ZIB, bei deutschen Fernsehsendern und beim arabischen Sender Al Jazeera auf. Privat gehe es ihm seither "sehr schlecht". Er und seine Familie sind Opfer von Drohungen geworden.

Dahinter stecken häufig Islamisten. Über Facebook erhält der Vater von drei Kindern Nachrichten wie "Du bist der Nächste". Dem "Standard" berichtete ein Freund von Allaeddin von einem Vorfall, bei dem sich ein Gunther zunächst auf Deutsch dankbar zeigte, danach ließ die Person ihre Maske fallen und begann Allaeddin auf Arabisch zu bedrohen.

Der 42-Jährige sei auf psychische Betreuung angewiesen und habe große Angst um seine Familie. Sein Wohnort werde von Polizeikräften bewacht. Seitens der Beamten heißt es, dass man den "Helden von Villach" beschützen werde. Aktuell bemühe sich Allaeddin um eine neue Wohnung und um ein neues Auto.

Telefonisch nicht mehr erreichbar

Wie der "Standard" berichtete, gehe der 42-Jährige seit dem Wochenende nicht mehr arbeiten, auch seine Familienmitglieder würden die Wohnung aus Angst nicht mehr verlassen. Telefonisch ist er nicht mehr zu erreichen.

Der Medienrummel der letzten Tage sei zu viel gewesen und die Drohungen würden der Familie den Rest geben. Man werde die Nachrichten, die der 42-Jährige erhalten hat, bei der Polizei anzeigen. Allaeddin habe große Angst um seine Familie und wolle eigentlich nur von den Menschen vergessen werden.

"Bin Attentäter begegnet"

Der Freund des 42-Jährigen, der ebenfalls Syrer ist, sagte dem "Standard", dass die Drohungen auf jeden Fall ernst zu nehmen sind. Er würde diese Leute aus seiner Heimat kennen, sie seien sehr gefährlich. Auch die enge syrische Community in Kärnten stelle in diesem Fall ein Problem dar. Sie mache Anonymität unmöglich – jeder kenne jeden.

Auch der Attentäter sei dem Freund von Allaeddin bekannt. Vor zwei Wochen seien sie sich auf der Straße begegnet. Er hätte niemals angenommen, dass sich der 23-Jährige zu einem radikalen Islamisten entwickelt habe.

{title && {title} } red, {title && {title} } 21.02.2025, 22:00
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